- Grube Wennsglückt
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Grube Wennsglückt Mundloch der Grube Wennsglückt Abbau von Erze Größte Tiefe 356 m Betriebsbeginn vor 1564 Betriebsende 1812 Geografische Lage Koordinaten 51° 42′ 44″ N, 10° 31′ 39″ O51.71214444444410.527419444444Koordinaten: 51° 42′ 44″ N, 10° 31′ 39″ O Lage Grube WennsglücktGemeinde Sankt Andreasberg Kreis Landkreis Goslar Bundesland Niedersachsen Die Grube Wennsglückt in Sankt Andreasberg im Oberharz ist ein spätestens von der Mitte des 16. Jahrhunderts unter dem Namen Theuerdanck mit großen Unterbrechungen bis 1866 betriebenes Erzbergwerk.
Heute wird es durch den 1931 gegründeten Sankt Andreasberger Verein für Geschichte und Altertumskunde als Teil des Lehrbergwerks Grube Roter Bär betrieben. Die Grube liegt im Bärener Tal am Fuß des Knöchels, östlich der Bergstadt und nur wenige Meter schräg gegenüber der Grube Roter Bär.
Geschichte
Die Aufnahme des Bergbaus dürfte spätestens in der Mitte des 16. Jahrhundert erfolgt sein. Ein erster Nachweis über den Abbau in der Grube, die damals den Namen Theuerdanck trug, stammt aus dem Jahre 1564. Fast alle Abbaue oberhalb und bis 40 m unterhalb des Tagesstollen stammen vom „Alten Mann“, d. h. sie wurden in der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg angelegt. Bis 1699 wurden Strecken und Querschläge auf dem Niveau des Tagesstollens mit Schlägel und Eisen aufgefahren.
Aktenkundig wurde die Zeche erst 1691, als sie unter dem neuen Namen „Treue Gesellschaft“ gemutet und wieder aufgeräumt wurde. Seit 1693 dann Wennsglück(t) genannt, drang der Abbau, nach Einrichtung einer „inwendigen Pumpenkunst“ weiter in die Tiefe vor. 1705 begann das Abteufen des Tagesschachtes, der zur Förderung (mit Kehrrad seit 1714) diente und die bis dahin gebrauchten inwendigen (Hand-) Haspelschächte ersetzte. Die Energieversorgung erfolgte seit 1712 mit Oderwasser aus dem Neuen Rehberger Graben, das der Beerberger Graben herbeiführte.
Eine wesentliche Erleichterung der Wasserhaltung, zu der zwei Kunsträder in Betrieb standen, trat ein, als der 1692 im Sperrluttertal angesetzte Grünhirscher Stollen 1729 mit den Wennsglückter Bauen durchschlägig wurde. Anschließend wurde die Pumpenkunst im inwendigen Kunstschacht abgeworfen. Zur Tiefe hin nachlassende Erzanbrüche und zunehmende Wasserhaltungsprobleme, verbunden mit hohen Betriebskosten führten zur Verschuldung der hier bauenden Gewerkschaften. 1751 wurde die nun 294 m tiefe Grube Wennsglückt eingestellt. Der Tagesschacht wurde bis zur Auflassung des benachbarten Theuerdanks (1756) weiter unterhalten. Anschließend soff das Grubengebäude bis zur Sohle des Grünhirscher Stollens ab. Die wirtschaftliche Bilanz dieser Periode: 135 kg Silber, 1.370 Zentner Kupfer und einige hundert Zentner Blei.
Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte eine staatlich finanzierte Tiefenerkundung der Beerberger Gänge, die zur Aufrechterhaltung des in einer Krise steckenden Sankt Andreasberger Bergbaus beitragen sollte. In diesem Rahmen diente der erneut aufgewältigte Wennsglückter Schacht 1790–1812 zur Wasserhaltung der Beerberger Gruben (Tiefer Claus Friedrich, Königs Wohlfahrt), die über Wasserstrecken miteinander verbunden waren. Erst nach dem Anschluss an den Sieberstollen (1804), der eine Teufe von 170 m einbrachte, konnte der Schacht schließlich 356 m tief niedergebracht werden, um den Wennsglückter Gang im Niveau der 8. und 10. Strecke zu untersuchen. 1812 wurden diese Versuche erfolglos eingestellt und der Schacht verfüllt.
Seit 1804 betrieb der Eigenlehner Heinrich Wilhelm Lehmann auf den Eisernen Hut des Wennsglückter Ganges unter dem Namen Reicher Seegen einen bescheidenen Nachlesebau auf Brauneisenstein. 1812 wurde die Förderung eingestellt.
Erneute Eisenerz-Abbauversuche wurden 1857–1866 von der Grube Unverhofftes Glück durchgeführt. Weil der Wennsglückter Schacht mittlerweile verfüllt war, erfolgte 1864 von ehemalige Reicher Seegener Tagesstollen (heute Unverhofftes Glück, Anfahrstollen) aus das Abteufen eines 13 m tiefen Gesenkes (Absinken 1) bis zum Reichen Seegener Oberen Bau (heute 13-m-Sohle).
Im Zuge der von der Firma Ilseder Hütte in den 1920er Jahren durchgeführten Untersuchungsarbeiten in der Grube Roter Bär wurden auch die alten Wennsglückter Baue wieder geöffnet. Unter Nutzung von fünf alten Nebenschächten entstand 1923 eine Verbindung zur Fahrung und Wetterführung bis zum Sieberstollen in 170 m Tiefe.
Literatur
- Wilfried Ließmann: Zur Betriebsgeschichte der Gruben auf dem Wennsglückter Gang. In: St. Andreasberger Verein für Geschichte und Altertumskunde e. V. (Hrsg.): Beiträge zur Bergbaugeschichte von St. Andreasberg. Band 1, St. Andreasberg 1998, S. 41–68.
- Wilfried Ließmann: Der Bergbau am Beerberg bei Sankt Andreasberg. Ein (Wander)Führer durch den „Auswendigen Grubenzug“ sowie die Anlagen des Lehrbergwerks Grube Roter Bär.. Mecke, Duderstadt 2002, ISBN 3-932752-90-2.
Weblinks
- Offizielle Website – mit Links zu Grubenrissen
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