Gruppe (Feuerwehr)

Gruppe (Feuerwehr)
Jugendfeuerwehrleute am Strahlrohr

Innerhalb der Feuerwehr wird die taktische Grundeinheit als Gruppe bezeichnet. Sie besteht aus dem Gruppenführer beziehungsweise dem Gruppenkommandanten (in Österreich), dem insgesamt acht Feuerwehrleute und ein Fahrzeug unterstellt sind. Je nach genauer Definition wird nur die Mannschaft oder auch Mannschaft inklusive dem notwendigen Fahrzeug und Gerät als Gruppe bezeichnet.

Allen Mitgliedern der Gruppe sind eigene Funktionen zugeordnet. Dabei wird zwischen dem Maschinisten, dem Melder und drei Trupps (üblicherweise Angriffs-, Schlauch- und Wassertrupp genannt) unterschieden. Ein Trupp besteht in der Regel aus zwei Personen, dem Truppführer und dem Truppmann, die grundsätzlich gemeinsam vorgehen.

Bei Einsätzen mit zwei und mehr Gruppen werden diese der Leitung eines Zugführers bzw. Zugskommandanten (in Österreich) unterstellt, der in seiner Führungsposition von einem "Zugtrupp" unterstützt werden kann.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Gruppe im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz

Sowohl im Löscheinsatz zur Brandbekämpfung als auch im technischen Hilfeleistungseinsatz (bzw. dem „technischen Einsatz“ im österreichischen Sprachgebrauch) sind der Mannschaft bestimmte Grundaufgaben zugeteilt. Diese können in den einzelnen Staaten variieren, sind aber grundsätzlich gleich. Deshalb werden sie hier nach der in Deutschland gültigen Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV) 3 "Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz" beschrieben.

Gemäß FwDV 3 fällt im klassischen Sinn unter Löscheinsatz nach Definition jede Tätigkeit, bei der Strahlrohre vorgenommen werden müssen.

Gruppenführer (GrFü)

Der Gruppenführer ist verantwortlich und leitet den Einsatz seiner Gruppe. Er ist an keinen bestimmten Platz gebunden.

Maschinist

Der Maschinist (Ma) ist der Fahrer des Fahrzeuges. Er sichert die Einsatzstelle mit Warnblinkanlage, Fahrlicht und Blaulicht, bedient die Feuerlöschpumpe, Stromerzeuger, das Hydraulikaggregat und andere Aggregate. Er ist beim Herausgeben der Gerätschaften behilflich, unterstützt beim Aufbau der Wasserversorgung sowie auf Befehl bei der Atemschutzüberwachung.

Melder

Der Melder (Me) steht zur besonderen Verfügung bereit und übernimmt vom Gruppenführer befohlene Aufgaben.

Angriffstrupp

Eine Variation der Ausrüstung von Feuerwehren im Innenangriff bei Brandeinsätzen

Der Angriffstrupp (A-Trupp) rettet, setzt den Verteiler (Lagebestimmung durch Gruppenführer) und nimmt das erste Rohr vor. Er verlegt seine Schlauchleitung selbst, sofern kein Schlauchtrupp zur Unterstützung bereitsteht. Im Hilfeleistungseinsatz rettet er, führt bis zur Übergabe an den Rettungsdienst die Erstversorgung (mindestens Erste Hilfe) durch und leistet die technische Hilfe. Steht der Schlauchtrupp nicht zur Verfügung, so bringt er sich seine Einsatzmittel selbst vor.

Wassertrupp

Der Wassertrupp (W-Trupp) rettet und stellt in der Regel die Wasserversorgung vom Fahrzeug bis zum Verteiler und anschließend die Wasserversorgung von der Wasserentnahmestelle zum Fahrzeug her. Danach wird er zweiter Angriffstrupp. Ist der Angriffstrupp unter Atemschutz, rüstet sich der Wassertrupp mit Atemschutzgeräten aus und hält sich als Sicherheitstrupp bereit. Im Hilfeleistungseinsatz sichert er die Einsatzstelle vor Verkehr, auslaufenden Flüssigkeiten, Einsturz oder Absturz, Brand, etc. und nimmt das hierfür erforderliche Gerät vor. Danach steht er für weitere Aufgaben zur Verfügung.

Schlauchtrupp

Der Schlauchtrupp (S-Trupp) rettet, stellt die Wasserversorgung für vorgehende Trupps zum Verteiler beziehungsweise beim Schnellangriff zum Fahrzeug her. Bei Wasserversorgung aus offenem Gewässer unterstützt der Schlauchtrupp den Wassertrupp beim Kuppeln, Beleinen und zu Wasser bringen der Saugschläuche. Er wird dritter Angriffstrupp. Im Hilfeleistungseinsatz bereitet er die befohlenen Geräte (z. B. eine Rettungsschere, Strom- oder Hydraulikaggregat) für den Einsatz vor, betreibt und überwacht sie zusammen mit dem Maschinisten, wenn notwendig unterstützt er den Angriffstrupp bzw. setzt er die befohlene Geräte selbst ein.

Aufstellung

Antrete- und Sitzordnung der Gruppe nach FwDV 3 (Me=Melder, Ma=Maschinist, A=Angriffstrupp, W=Wassertrupp, S=Schlauchtrupp, Weiß 2 Punkte=Gruppenführer, Qudrat=Truppmann, Quadrat mit schwarzer Ecke=Truppführer)

In Deutschland steht der Gruppenführer vor dem Angriffstruppführer, da der Gruppenführer dem Angriffstruppführer den ersten Befehl gibt. Weiterhin steht der Maschinist immer links vom Einheitsführer, egal ob vor oder hinter dem Fahrzeug angetreten wird.

In Österreich steht der Gruppenkommandant üblicherweise gegenüber vom Maschinisten. Ist er in der Gruppe eingegliedert, so steht er rechts vom Maschinisten. Deshalb steht die Gruppe etwas weiter vom Fahrzeug weg als in Deutschland.


Tanklöschgruppe / Staffel

In Österreich entfällt der Schlauchtrupp bei der Tanklöschgruppe, da die Besatzung eines Tanklöschfahrzeuges um zwei Mann weniger aufweist als bei den Löschfahrzeugen. Die Zubringleitung zu einem Tanklöschfahrzeug ist hier die Aufgabe einer anderen Löschgruppe.

In Deutschland wird eine derartig reduzierte Gruppe (jedoch reduziert um drei Mann: Schlauchtrupp und Melder) Staffel genannt.

Bezeichnungen in Österreich

In Österreich wird bei der Bezeichnung nach einer Löschgruppe oder einer Gruppe im technischen Einsatz unterschieden. Die Taktischen Zeichen werden üblicherweise bei den Feuerwehrleistungsbewerben über der Einsatzuniform getragen. Im Einsatz werden die Taktischen Zeichen nicht verwendet.

Taktisches
Zeichen
Löschgruppe Technische Einsatzgruppe
VWKZ-GrKdt.gif Gruppenkommandant Gruppenkommandant
VWKZ-Melder.gif Melder Melder
VWKZ-Masch.gif Maschinist Maschinist
VWKZ-AngrF.gif Angriffstruppführer Rettungstruppführer
VWKZ-AngrM.gif Angriffstruppmann Rettungstruppmann
VWKZ-WasserF.gif Wassertruppführer Sicherungstruppführer
VWKZ-WasserM.gif Wassertruppmann Sicherungstruppmann
VWKZ-SchlauchF.gif Schlauchtruppführer Gerätetruppführer
VWKZ-SchlauchM.gif Schlauchtruppmann Gerätetruppmann

Einzelnachweise

  1. [1] Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz, Ausschuss Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung (AFKzV), 2008
  2. Handbuch für die Grundausbildung, Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, abgerufen am 1. November 2009

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