- Grönwallsche Ungleichung
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Die grönwallsche Ungleichung ist eine Ungleichung, die es erlaubt, aus der impliziten Information einer Integralungleichung explizite Schranken herzuleiten. Des Weiteren ist sie ein wichtiges Hilfsmittel zum Beweis von Existenz- und Einschließungssätzen für Lösungen von Differential- und Integralgleichungen. Sie ist nach Thomas Hakon Grönwall benannt, der sie im Jahr 1919 bewies und in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung beschrieb.
Inhaltsverzeichnis
Formulierung
Gegeben seien ein Intervall sowie stetige Funktionen und . Weiter gelte die Integralungleichung
für alle . Dann gilt die grönwallsche Ungleichung
für alle .
Spezialfall
Im Fall konstanter Funktionen und lautet die grönwallsche Ungleichung
Anwendungen
Eindeutigkeitssatz für Anfangswertprobleme
Es sei , , und stetig sowie lokal Lipschitz-stetig bezüglich der zweiten Variablen. Dann besitzt das Anfangswertproblem höchstens eine Lösung .
Linear beschränkte Differentialgleichungen
Seien , , , und stetig. Weiter gebe es Funktionen derart, dass
für alle . Dann gilt für jede Lösung y von
auf [a,b), dass y beschränkt ist.
Beweis
Es gilt
Die grönwallsche Ungleichung impliziert
Weblinks
- Beweis der grönwallschen Ungleichung im Beweisarchiv
- Anwendung der grönwallschen Ungleichung für den Eindeutigkeitssatz von Anfangswertproblemen bei lokal Lipschitz-stetiger Differentialgleichung
- Die grönwallsche Ungleichung auf planetmath.org
Literatur
- Herbert Amann: Gewöhnliche Differentialgleichungen. 2. Auflage. Gruyter - de Gruyter Lehrbücher, Berlin/New York 1995, ISBN 3-11-014582-0.
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