- Grüezi
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Grüezi [ˈɡ̊ryə̯t͡si] ist die üblichste höfliche mündliche Grussformel in den Teilen der deutschsprachigen Schweiz, in welchen die Höflichkeitsform wie im Standarddeutschen mit der dritten Person plural gebildet wird. Das Wort ist nach volksetymologischer Meinung[1] eine Verkürzung von «Ich grüsse Sie», bei der das «Ich» wegfällt. In Wirklichkeit ist es eine Verkürzung von "Gott grüez-i" »Gott grüsse Euch«.[2] Das Ihrzen ist heute noch im Berndeutschen üblich. Es existieren auch dialektale Varianten wie „Griezi“.
Inhaltsverzeichnis
Gebrauch
Grüezi wird nur zur Begrüssung – niemals beim Abschied – einer oder mehrerer Personen, die man siezt, benutzt. Für geduzte Personen wird Grüezi selten gebraucht, stattdessen werden Ausdrücke wie «Hoi», «Tschau» (von italienisch ciao), «Salü» oder «Sali» (von französisch salut), «Hallo» usw. verwendet, die oft der Mode unterworfen sind. Ist der Nachname der begrüssten Person bekannt, wird mit «Grüezi Herr/Frau Muster» gegrüsst.
An Stelle von Grüezi wird auch Grüezi wohl, zur Begrüssung mehrerer Personen auch Grüezi mitenand gebraucht. Grüezi ist tageszeitunabhängig und wird rund um die Uhr verwendet.
Im deutschsprachigen Teil des Kantons Wallis, im Oberwallis, werden die nicht aus dem Wallis stammenden Deutschschweizer, die das Begrüssungswort Grüezi gebrauchen, das im Oberwallis wie auch in den westlichen Teilen der Deutschschweiz unbekannt ist, im Walliserdeutschen abschätzig als Grüezini bezeichnet.
Bücher
- Anna Zollinger-Escher: Die Grußformeln der deutschen Schweiz; Friburg i.B. 1925
Einzelbelege
- ↑ Schweizerisches Idiotikon 2,511f (unter dem Stichwort “Gott”)
- ↑ Anna Zollinger-Escher: Die Grußformeln der deutschen Schweiz; Friburg i.B. 1925
Weblinks
Wiktionary: grüezi – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenKategorien:- Grußformel
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