- Gummikantenschutz
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Förder- und Transportaufgaben im Bergbau, in der Industrie sowie auf Langstrecken, über- oder untertage, werden seit Jahrzehnten von Fördergurten abgewickelt. Fördergurte weisen eine sehr hohe Betriebssicherheit auf und haben sich auf vielen Einsatzgebieten bewährt. Gurtförderer sind zuverlässige Transportsysteme, die ökonomisch, sehr produktiv und umweltfreundlich auf Grund ihres geringen Energiebedarfs arbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau und Funktion der Fördergurte
Jeder Fördergurt besteht aus einer zugkraftübertragenden Karkasse aus Textil- oder Stahlseileinlagen. Diese Karkassen sind allseitig von verschleißfesten Gummideckplatten und dem Gummikantenschutz umgeben. Allgemein besteht ein Fördergurt also aus folgenden Komponenten:
- Einlagen wie Textil- oder Stahlseileinlagen, die Zugkräfte übertragen
- zusätzliche Durchschlagschutzeinrichtungen bei Bedarf.
Zu unterscheiden ist zwischen Fördergurt und Transportband. Fördergurte werden für Schüttgut (Kohle, Erze, Sand, Zement usw.) eingesetzt, während Transportbänder für Stückgut (Pakete usw.) benutzt werden. Fördergurte sind im Allgemeinen länger, breiter, dicker und stärker als Transportbänder.
Untere Deckplatte (Laufseite)
Die Laufseite stellt die untere Deckplatte des Fördergurtes dar. Die Dicke der Laufseite wird etwas schwächer gewählt als die Tragseite. Sie muss jedoch noch einen genügenden Polstereffekt garantieren.
Obere Deckplatte (Tragseite)
Die Tragseite stellt die obere Deckplatte eines Fördergurtes dar. Sie ist durch die Berührung des Transportgutes besonderen Verschleiß ausgesetzt. Sie muss daher dicker als die Laufseite gewählt werden. Die Dicke der Tragseite wird bestimmt durch:
- die Angriffsschärfe des zu transportierenden Fördergutes
- die kinetische Energie bei der Aufgabe des Fördergutes
- die Häufigkeit der Fördergutaufgabe.
Gummikantenschutz
Ein Fördergurt besitzt als Bestandteil seiner Gummiummantelung meistens einen Gummikantenschutz. Diese Gummihülle schützt den Zugträger gegen mechanische Abnutzung und chemische Einwirkungen des Fördergutes sowie gegen Feuchtigkeit und bakteriologische Einflüsse.
Zugträger
Zugträger sind wichtiger Bestandteil eines Fördergurtes. Sie dienen der Übertragung der im Fördergurt entstehenden Zugkräfte und verleihen dem Fördergurt die notwendige Tragfähigkeit und Stoßfestigkeit. Bei den Zugträgern sind zwei Grundtypen bekannt:
- Stahlseil-Einlagen und
- Textil-Einlagen.
Stahlseil-Einlagen besitzen eine höhere Zugfestigkeit/Bruchkraft als Textil-Einlagen. Es gibt Stahlseil-Fördergurte und Textil-Fördergurte.
Stahlseil-Fördergurt
Die Übertragung sehr hoher Zugkräfte, die lange Förderwege und große Hubhöhen ermöglichen, zeichnen den Stahlseil-Fördergurt aus. Er besteht aus Stahlseilen, eingebettet in Gummi.
Textil-Fördergurt
Der Textil-Fördergurt besteht aus zugtragenden Gewebeeinlagen, die von den Gummideckplatten und, optional, dem Gummikantenschutz allseitig umgeben sind. Diese Gummihülle schützt den Zugträger gegen mechanische Abnutzung und chemische Einwirkungen des Fördergutes sowie gegen Feuchtigkeit und bakteriologische Einflüsse. Ein Textil-Fördergurt besteht aus einer oder mehreren Lagen Gewebe. Der Fördergurt gibt es noch in verschiedenen Spezifikationen unter anderem als Gleitgurt, bei dem die Laufseite nicht aus einer Gummischicht besteht, sondern aus einem nicht tragenden Gewebe, der so genannten Gleitschicht.
Literatur
- Reinald Skiba: Taschenbuch Betriebliche Sicherheitstechnik. 3. Auflage, Erich Schmidt Verlag, Regensburg und Münster, 1991, ISBN 3-503-02943-5
- Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7
Siehe auch
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