Gustav Adolf Pfeiffer

Gustav Adolf Pfeiffer

Gustav Adolf Pfeiffer (* 15. November 1837 in Lentschen bei Posen; † 7. Dezember 1902 in Magdeburg) war evangelischer Pfarrer und Gründer der Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg.

Gustav Adolf Pfeiffer

Leben

Pfeiffer war Sohn eines Lehrers und studierte nach der Absolvierung eines Gymnasiums in Züllichau evangelische Theologie in Berlin.

Eine erste Anstellung fand Pfeiffer als Lehrer am Gymnasium in Züllichau, später war er Hauslehrer. Im Jahr 1869 erhielt er eine Pfarrstelle in Fraustadt. Schon 1870 wurde er Superintendent der Diözese Fraustadt und Lissa. Mitte 1881 übernahm Pfeiffer die Superintenditur Kirchenkreises Jerichow I und die Pfarrstelle an der Sankt-Briccius-Kirche in Magdeburg-Cracau.

Hier wurde Pfeiffer mit der sozialen Not unter den Arbeitern des vor allem von Industriearbeiterfamilien bewohnten Stadtteils Cracau konfrontiert. Besondere Aufmerksamkeit widmete er dabei Kindern, alten und behinderten Menschen. 1882 gründete er mit dem Vaterländischen Frauenverein eine Kleinkinderschule. Auch eine Gemeindepflegestation entstand.

1889 folgte die Gründung des Altenpflegeheims Johannesstift, die heutigen Pfeifferschen Stiftungen. Hinzu kam 1891 das Dorotheenhaus für debile Kinder und im Oktober 1893 ein Pflegeheim für Männer. Pfeiffer engagierte sich für den Aufbau einer zentralen Fürsorge für Körperbehinderte und startete 1894 eine dementsprechende überregionale Initiative. Es erfolgten diverse Geldsammlungen zur Erreichung des Ziels. 1899 wurden auf dem Gelände der Stiftung eine Kirche, das Samariterhaus und drei weitere Häuser eröffnet. In den Einrichtungen wurden Diakonissen eingesetzt, für die im Mai 1900 die Einrichtung eines Diakonissen-Mutterhauses erfolgte.

Ehrungen

Die Stiftungen tragen seit dem 28. August 1902 und somit noch zu Lebzeiten Pfeiffers den Namen ihres Gründers und heißen "Pfeiffersche Stiftungen zu Magdeburg-Cracau". Auch eine angrenzende Straße trägt den Namen Pfeifferstraße.

Literatur / Quelle


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