- Gustav Brunner
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Gustav Brunner (* 12. September 1950 in Graz/Steiermark) ist ein österreichischer Formel-1-Konstrukteur.
Brunner war schon 1970 im Motorsport tätig. Er arbeitete als Konstrukteur bei Mc Namara Racing in Lenggries. Chefkonstrukteur war Jo Karasek aus Wien. Mc Namara war ein ehemaliger amerikanischer GI, der in Bad Tölz stationiert war und in Lenggries bei Bad Tölz im Urtlmühlweg seinen Rennstall aufbaute. Seine Gattin Bonny Mc Namara war die begüterte Tochter einer amerikanischen Zeitungsverlegerin, die wohl das Geld besteuerte. Gebaut wurden seinerzeit Formel V, Formel Ford, Capri-Touren-Rennwagen und Indy-500-Rennwagen für Mario Andretti. Kunden von Mc Namara waren unter anderem Niki Lauda, Helmut Marko und Hellmut Koenig.
Seit 1978 ist Brunner in der Formel 1 tätig. Bekannt wurde er durch seine Arbeit bei ATS, wo er Nigel Stroud bei der Entwicklung des ATS HS1 unterstützte. Nach dessen Ausscheiden aus dem Team übernahm Gustav Brunner den Posten des technischen Direktors. In dieser Zeit konstruierte er mit Tim Wardrop den ATS D3 und den ATS D4. Die Fahrzeuge erfüllten jedoch nicht die in sie gesetzten Erwartungen. Dennoch erwarb er sich den Ruf, mit geringen finanziellen Mitteln gute Chassis zu bauen. So sagte Peter Sauber einmal: „Wenn es darum ginge, im Urwald aus den vorhandenen Mitteln einen Formel-1-Wagen zu bauen, würde ich Brunner holen.“[1]
Nach einer einjährigen Pause ging Brunner zurück zu ATS, wo er erstmals mit der modernen Verbundfasertechnik die Chassis für den D6 und D7 herstellte. Auf Grund mangelnder Zuverlässigkeit des BMW-Turbomotors und der wenig zufrieden stellenden Ergebnisse verließ Brunner das ATS-Team erneut. In den frühen 1980er Jahren entwarf Brunner einige Rennwagen für das Formel-2-Team Maurer Motorsport, die mit den Fahrern Stefan Bellof und Beppe Gabbiani einige Erfolge erzielen konnten.
Nachdem Maurer den Rennbetrieb eingestellt und er zwischenzeitig als Entwicklungsingenieur für Ricardo Patrese an dessen Alfa Romeo gearbeitet hatte, wechselte Brunner in das britische RAM Racing-Team. Dort entwickelte er den RAM 03, der trotz gutem Chassis sein volles Potential wegen finanzieller Engpässe nicht ausschöpfen konnte.
Das Team wurde zum Ende der Saison 1985 aufgelöst und Gustav Brunner erhielt ein Angebot von Ferrari, ein Chassis für die 500 Meilen von Indianapolis zu entwickeln. Da dieses Projekt aber nicht ausgeführt wurde, verlegte Brunner seine Arbeit auf die Konstruktion des Ferrari F1/87 für die Saison 1987. Ferarri verpflichtete dann den Star-Konstrukteur John Barnard.
So kehrte Brunner zu Günther Schmidt zurück, der das RIAL-Team gegründet hatte. Andrea de Cesaris konnte mit dem Rial ARC01 einen guten vierten Platz beim GP der USA in Detroit einfahren. Doch auch die guten Ergebnisse verhinderten nicht einen erneuten Streit mit Teamchef Günther Schmidt.
Gustav Brunner verließ erneut das Team und ging zu Zakspeed und wurde dort Rennleiter. Doch auch hier hatte er wenig Glück. Kurz nach der Entwicklung des Zakspeed 891 musste auch dieses Team schließen.
Als Zakspeed 1990 aus dem Formel–Rennsport ausstieg, wechselte Brunner zu Leyton House, dessen Mitbesitzer er wurde. Hier feierte er seinen größten Erfolg mit dem 2. Platz beim Großen Preis von Frankreich 1990 durch Ivan Capelli. 1992 wurde er Leiter für Research & Development bei Ferrari, ehe er 1998 zu Minardi wechselte, wo er bei dem unterfinanzierten Team bekannt für unkonventionelle Detaillösungen und das schnörkellose Design wurde. Von 2002 bis 2005 arbeitete er als Technischer Direktor bei Toyota. Im Zuge eines internen Machtkampfes entließ ihn Toyota aufgrund des ausbleibenenden Erfolgs. Daraufhin klagte Brunner 2006 vor dem Kölner Arbeitsgericht wegen ausstehender Lohnzahlungen.[2] Vor dem Hintergrund des Vorwurfs, Toyota Racing habe Ferrari-Simulationssoftware benutzt, vermieden dabei beide Streitparteien die Offenlegung technischer Details.
Teams
- 1978 – ATS
- 1980 – Arrows
- 1983 – ATS
- 1985 – RAM Racing
- 1986-1987 – Ferrari
- 1988 – Rial
- 1989 – Zakspeed
- 1990-1992 – Leyton House
- 1993 - Minardi
- 1994-1997 – Ferrari
- 1998-2000 – Minardi
- 2001-2005 – Toyota Racing
Belege
- ↑ Vgl. „Geld allein ist es nicht“ vom 12. März 2002 bei stern.de
- ↑ www.autosport.at
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