- Gustav Hermann Teutsch
-
Gustav Hermann Teutsch (* 20. November 1876 in Neunkirchen/Baden[1]; † 8. Dezember 1966 in Lahr/Schwarzwald) war ein deutscher Theologe und Politiker (DNVP, CSVD, NSDAP).
Leben und Wirken
Teutsch studierte evangelische Theologie und war dann Pfarrer in Helmstadt (Baden) und Leutershausen. Nach der Gründung der Weimarer Republik begann er sich verstärkt politisch zu engagieren. Nachdem er kurzzeitig der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) angehört hatte, schloss er sich dem Christlich-Sozialen Volksdienst an. Für diesen gehörte er ab 1929 als Abgeordneter dem Badischen Landtag, ab September 1930 auch dem Reichstag in Berlin an. Außerdem übernahm er zeitweise den Vorsitz über den CSVD in Baden sowie die Präsidentschaft des Evangelischen Volksbundes Baden (EVB), in dem ihm eine Schlüsselstellung zukam.[2]
1931 wechselte Teutsch - nachdem er seit Februar einige Wochen lang krankheitsbedingt vom Reichstag beurlaubt worden war[3] - vom CSVD/EVD zur Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).[4] Am 12. Oktober 1931 legte er sein Mandat nieder. Für ihn rückte Max Schmechel in den Reichstag nach.[5]
Die Geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz charakterisierte den Wechsel zur NSDAP – im Jahre 1940 zurückblickend – als die Metamorphose von einem „christlich-sozialen Konservativen“ zum „Schrittmacher der Nationalsozialisten.“[6]. Er wurde Mitglied der Partei im Glauben, dass der Nationalsozialismus sich zum Christentum bekennt. Wegen des zunehmenden Rassisumus und Antisemitismus brach er mit dem Nationalsozialismus und trat 1937 aus der NDSAP aus.[7]
1938 ging er in Pension und zog aus Leutershausen weg.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Peter Kaiser: Der Landkreis Mannheim im Nationalsozialismus. Heidelberg 2009, ISBN 978-3-932102-20-2, S. 307.
- ↑ Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin: Deutsche Literaturzeitung für Kritik der internationalen Wissenschaft, 1980, S. 318.
- ↑ Verhandlungen des Reichstags, 5. Wahlperiode, Bd. 444, S. 1029.
- ↑ Paul-Ludwig Weinacht: Die CDU in Baden-Württemberg und ihre Geschichte, 1978, S. 51.
- ↑ Joachim Irek: Mannheim in den Jahren 1945 bis 1949. Stuttgart 1983, ISBN 3-17-007530-6, S. 116.
- ↑ Allgemeine Geschichtforschende Gesellschaft der Schweiz: Revue Suisse d'Histoire, 1940, S. 227.
- ↑ Peter Kaiser: Der Landkreis Mannheim im Nationalsozialismus. Heidelberg 2009, ISBN 978-3-932102-20-2, S. 307.
Wikimedia Foundation.