- Gutleut
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Gutleut wurden im Mittelalter die Leprakranken, die Aussätzigen, genannt, weil man glaubte, dass ihre Not den Wohltätern Möglichkeiten gibt, sich durch gute Werke den Himmel zu verdienen. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr wurden sie zwangsweise "ausgesetzt". Ihnen blieb nur die Wahl, fortzugehen oder in einem Gutleuthaus (Gutleutehaus, Kottenhaus, Siechenhaus, Leprosium) außerhalb der Ortschaft zu leben.
In Frankfurt a. M. gibt es den Gutleuthof, das Gutleutviertel, die Gutleutkirche und die Gutleutstraße, in Speyer die Gutleutwiesen, in Bad Bergzabern die Straße Gutleuthohl. Nach den Weiden rings um das Freiburger Gutleuthaus ist das im Entstehen begriffene neue Stadtviertel Gutleutmatten benannt, ein Modellstadtteil für ein Wohngebiet mit Passiv-, Niedrigenergie- oder Plusenergiehäusern ohne Hierarchien, ohne Gartenzäune, ohne Begrenzung und ohne Straßenraum.
Quellen
- Staerk, D., Gutleuthäuser und Kotten im südwestdeutschen Raum, in Die Stadt in der europäischen Geschichte, W.F. Besch, Klaus; Höroldt, Dietrich; Irsigler, Franz; ZEnder, Mathias, Editor. 1972, Ludwig Röhrscheid Verlag: Bonn.
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