- Gutshof Suuremõisa
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58.87027777777822.944722222222Koordinaten: 58° 52′ 13″ N, 22° 56′ 41″ O
Das Gutshof Suuremõisa (estnisch: Hiiu-Suuremõisa mõis) ist ein historischer estnischer Gutshof im barocken Stil in Suuremõisa, Gemeinde Pühalepa auf der Ostseeinsel Hiiumaa.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gebäude wurde in den Jahren 1750–1770 unter der Gräfin Ebba Margaretha Stenbock errichtet. Sie war eine Urenkelin des schwedischen Heerführer Jakob de la Gardie.
In der Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jahrhundert gelang es dem damals angesehenen und bedeutenden Geschäftsmann Otto Reinhold Ludvig von Ungern-Sternberg mit deutsch-baltischen Wurzeln das Herrenhaus von Suuremõisa von seinem ehemaligen Schulfreund und ebenfalls Geschäftsmann, jedoch hoch verschuldet, Jacob Pontus Stenbock abzukaufen. Sternberg ergänzte es zu den Herrenhäusern in Nord-Hiiumaa, die ebenfalls in seinem Besitz standen.
Evald Adam Gustav Paul von Ungern-Sternberg, der letzte Gutsherr starb unerwartet 1909 jedoch ohne einen Erben zu hinterlassen, sodass die Zukunft des Gutshauses sich ungewiss schwierig gestaltete. Während des Ersten Weltkriegs wurde ein Großteil der umfangreichen Bibliothek und der Besitztümer gestohlen oder verkauft.
1918 wurde das Herrenhaus als Schule genutzt, jedoch gehörten einige Räume und Säle immer noch den letzten Nachkommen Helene und Klaus Ungern-Sternbergs. Sie selbst hatten keine Nachkommen.
Legenden & Mythen
Viele mysteriösen Geschichten sind mit dem Herrenhaus verbunden. Etliche Leute berichteten, besonders nachts Stimmen gehört oder gar Geister gesehen zu haben. Als vor langer Zeit, die Stenbocks und der Pfarrer Chalenius (1730–1776)[1] im Gutshof lebten, soll der Teufel höchstpersönlich an Kartenspielen teilgenommen haben, ohne dass die Gutsherren dies bemerkt hätten.
Ältere Leute berichteten davon, dass der Teufel das Herrenhaus für sich selbst gewinnen wollte, nachdem es errichtet war. Da die Gutsherren damit jedoch nicht einverstanden waren, erschien der Teufel jede Nacht, um die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen. Schließlich wurde der Pfarrer gerufen, um eine Teufelsaustreibung durchzuführen. Dieser kam ins Gutshaus, legte sich auf ein Sofa in dem Raum nieder, wo sich die bösen Geister für gewöhnlich versammelten, und teilte einen hölzernen Apfel in zwei Teile.
Einen Apfelteil legte er auf einen Tisch, den anderen auf seine Brust. Der Pfarrer wusste, dass der Teufel das Haus betreten hatte, als die eine Apfelhälfte vom Tisch herüber zu ihm in Richtung anderen Hälfte flog. Dann begann er die Worte des bösen Geistes aufzuzählen. Nach diesem Ritual bekreuzigte er die Tür dreimal und predigte das Vaterunser siebenmal an jedem einzelnem Fenster. Jede Ritze und jeder Spalt der Wand war durch das Zeichen des Kreuzes geschützt. Der Teufel war ausgetrieben. Daraufhin zog sich der Teufel in seine Schmiede in Kallaste zurück, von wo ihn schließlich die Dorffrauen für alle Ewigkeit vertrieben.
Heute
Bis zum heutigen Tag werden die Kinder des Dorfes und der Umgegend im ehemaligen Gutshof, das jetzt eine Grundschule sowie eine Fachoberschule beherbergt, weitergebildet. Durch die intensive Nutzung diverser Schulen über die Jahre hinweg, hat dies dazu beigetragen, das Gutshof zu erhalten.[2]
Einzelnachweise
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