Hiiumaa

Hiiumaa
Hiiumaa
Karte der Insel Hiiumaa
Karte der Insel Hiiumaa
Gewässer Ostsee
Inselgruppe Moonsund-Inseln
Geographische Lage 58° 53′ 17″ N, 22° 41′ 10″ O58.88805622.68611168Koordinaten: 58° 53′ 17″ N, 22° 41′ 10″ O
Hiiumaa (Estland)
Hiiumaa
Fläche 965 km²
Höchste Erhebung Tornimägi
68 m
Einwohner 11.087
11 Einw./km²
Hauptort Kärdla
Gemeindegliederung von Hiiumaa
Gemeindegliederung von Hiiumaa
Lage des Landkreises Hiiumaa

Hiiumaa (deutsch und schwedisch Dagö, „Taginsel“) ist eine Insel in der nördlichen Ostsee, westlich von Tallinn. Sie gehört zu den Moonsund-Inseln und ist mit rund 965 km² die zweitgrößte Insel Estlands.

Hiiumaa ist die Hauptinsel des Kreises Hiiu (estnisch ebenfalls Hiiumaa oder Hiiu maakond), zu dem ferner die südlich vorgelagerte Insel Kassari (19 km²) und zahlreiche kleinere Inseln und Schären gehören.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Hiiumaa ist die waldreichste Region Estlands. Rund 60% der Insel sind bewaldet. Neben Kiefern- und Fichtenwäldern finden sich auch einige Wacholderhaine. Im Inselinnern gibt es Sümpfe (7%).

Die Topographie der Insel ist recht flach, die höchste Erhebung ist mit 68 Meter der Tornimägi auf der westlichen Halbinsel Kõpu. Ebenfalls im Westen finden sich einige Seen, von denen der Tihu Suurjärv mit rund 85 Hektar der größte ist.

Geschichte

Archäologische Funde deuten auf eine Besiedlung der Insel im 4. vorchristlichen Jahrhundert hin. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie 1228 als Dageida. 1254 wurde sie zwischen dem Schwertbrüder-Orden und dem Bistum Ösel-Wiek geteilt. Von 1563 bis 1710 stand die Insel unter schwedischer Herrschaft. 1710 wurde sie im Großen Nordischen Krieg von Russland erobert. Viele der ansässigen Estlandschweden emigrierten oder nahmen unter der Zarenherrschaft die estnische Sprache an.

Die Insel wurde sowohl während des Ersten (Operation Albion) als auch während des Zweiten Weltkrieges (Unternehmen Siegfried) von deutschen Streitkräften besetzt.

Verkehr

Der öffentliche Verkehr auf der Insel wird ausschließlich mit Bussen abgewickelt. Es bestehen auch Busverbindungen nach Tallinn.

Mit dem estnischen Festland ist die Insel über eine Fährverbindung vom Anleger Heltermaa verbunden. Bis zu 10 Überfahrten (90 Minuten) täglich werden angeboten. Im Süden besteht eine Fährverbindung zur größeren, estnischen Insel Saaremaa.

Vom Flughafen Kärdla bestehen Flugverbindungen nach Tallinn.

In langen Frostperioden besteht auch die Möglichkeit, die Insel auf einer Fahrbahn über die zugefrorene Ostsee mit dem PKW zu erreichen.[1]

Gemeindegliederung

Der Kreis Hiiu ist unterteilt in die Stadt (estn. linn) Kärdla (deutsch: Kertel) und die vier Landgemeinden (vald) Emmaste (Emmast), Käina (Keinis), Kõrgessaare (Hohenholm) und Pühalepa (Pühhalep).

Gemeinde Fläche
km²
Einwohner Bev.-
dichte
/km²
1 Emmaste Vald (Emmast) 197,5 1.443 7,3
2 Käina Vald (Keinis) 186,5 2.391 12,8
3 Kärdla Linn (Kertel) 4,5 3.950 877,8
4 Kõrgessaare Vald (Hohenholm) 375 1.488 3,9
5 Pühalepa Vald (Pühhalep) 255,5 1.815 7,1
  Hiiu Maakond (Dagö) 1019 11.087 10,9

Galerie

Weblinks

 Commons: Hiiumaa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

EInzelnachweise

  1. Ostsee-Querung: Estland gibt Eisautobahn frei SpiegelOnline, abgerufen am 19. Februar 2011

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