Gwydion

Gwydion

Gwydion ist ein Zauber aus der keltischen Mythologie von Wales. Gemäß den vier Zweigen des Mabinogion ist er der Sohn der Göttin Dôn und kann somit zumindest zu den Halbgöttern gezählt werden. Das Haus der Dôn ist das walisische Äquivalent zu den irischen Tuatha de Danaan. Er wird außerdem noch im Cad Goddeu (Kampf der Bäume) aus dem Buch von Taliesin erwähnt.

Seine Geschwister sind Arianrhod und Gilfaethwy und sein Onkel ist Math fab Mathonwy, König von Gwynedd. Gemäß Christian-J. Guyonvarc'h und Françoise Le Roux soll Gwydion dem irischen Dagda und Arianrhod der iro-schottischen Brigid entsprechen [1].


Inhaltsverzeichnis

Vierter Zweig des Mabinogion : Math, Sohn des Mathonwy

Zu der Zeit als Pryderi Dyfed regierte, war Math König von Gwynedd. Als Gilfaethwy sich in Goewin, die schöne Fußhalterin seines Onkels, verliebt, will sein Bruder Gwydion ihm helfen.

Er stiehlt Pryderis Schweine, die ein Geschenk vom König der Anderswelt waren und ersetzt sie durch Pferde und Jagdhunde, die sich am nächsten Tag wieder in Giftpilze zurückverwandeln. Pryderi schickt seine Armee aus, um sich an Gwydion zu rächen, und Math zieht los, um seinen Neffen zu verteidigen. In der Zwischenzeit nutzt Gilfaethwy die Abwesenheit seines Onkels und vergewaltigt Goewin.

Trotz Waffenstillstands kämpft Pryderi gegen Gwydion, in dem er seinen wahren Feind erkennt, und stirbt, als dieser Magie verwendet. Als Math in sein Reich zurückkehrt, erfährt er von Goewins Schicksal und bietet ihr an, sie zu heiraten, nachdem er seine Neffen in Hirsch und Hirschkuh verwandelt. Die nächsten drei Jahre verwandelt er immer wieder in neue Tiere und nimmt ihnen ihre Jungen ab, die er in menschliche Kinder verwandelt: Bleiddwn, Hyddwn und Hychdwn.

Danach verwandelt er seine Neffen wieder in Menschen zurück, unter der Bedingung, dass sie eine neue Jungfrau finden, in deren Schoß er seine Füße legen kann. Gwydion schlägt seine Schwester Arianrhod vor, doch es stellt sich heraus, dass sie schwanger ist. Ein Kind, Dylan, ist ein Meeresgeschöpf, während das andere bei seiner Geburt kaum mehr als ein Klumpen ist, den Gwydion in einer Kiste versteckt.

Eines Tages findet er dort ein Baby vor, das sehr schnell wächst. Als Arianrhod sich weigert, das Kind anzuerkennen, denkt sich Gwydion eine List aus und reist mit dem Kind verkleidet als Schuster zu ihr. Als der Junge in ihrer Gegenwart einen Zaunkönig fängt, gibt sie ihm unfreiwillig einen Namen: : Lleu Llaw Gyffes , was etwa "schöne, geschickte Hand" bedeutet. Verärgert schwört sie, dass ihr Sohn niemals eine Waffe tragen wird, solange bis sie sie ihm gibt. Wieder ersinnt Gwydion eine List und lässt sie befürchten, das Land stünde kurz vor einem Krieg, so dass sie dem verkleideten Lleu eine Waffe überlässt.

Als sie schwört, dass er niemals eine menschliche Frau haben wird, wendet sich Gwydion an Math, mit dessen Hilfe er ihm aus Blüten und Bäumen eine Frau, Blodeuwedd, schafft, die Lleu auch heiratet. Leider verliebt sie sich in einen Nachbarn und die beiden versuchen, Lleu zu töten, was nicht einfach ist, da er göttlichen Ursprungs ist. Schließlich schaffen sie es, ihn auszutricksen und er verwandelt sich in einen Adler.

Gwydion ist traurig und sucht nach seinem Neffen, bis er ihn schließlich findet und ihm seine menschliche Gestalt zurückgibt. Geschwächt bringt er ihn an Maths Hof, wo er sich bald erholt und sich an Blodeuwedd und ihrem Geliebten rächt.

Cad Goddeu

Das Cad Goddeu ist ein walisisches Gedicht aus dem sechsten Jahrhundert und schildert die Ereignisse während eines Kampfes zwischen Gwydion und Arawn, einem Gott der Anders- oder Unterwelt. Zu dem Kampf kam es, nachdem Amaethon Arawn einen Hund, einen Kiebitz und ein Reh gestohlen hatte. Um einen Vorteil zu haben, erweckt Gwydion Bäume zum Leben, ein geschickter Schachzug, der ihm zum Sieg verhalf. Hilfreich war auch, dass er Bendigeidfran (vermutlich Bran der Gesegnete) als einen von Maths Männern erkannte.

Literatur

  • McCone, Kim (1996). Towards a Relative Chronology of Ancient and Medieval Celtic Sound Change. Maynooth: Department of Old and Middle Irish, St. Patrick's College. ISBN 0-901519-40-5. (engl.)
  • Bernhard Maier: Das Sagenbuch der walisischen Kelten. Die vier Zweige des Mabinogi. dtv, o.O. April 1999; ISBN 3423126280
  • Peter Schwindt (2005) Gwydion - Der Weg nach Camelot, Gwydion - die Macht des Grals, Gwydion - König Arturs Verrat, Gwydion - Merlins Vermächtnis

Einzelnachweise

  1. Les Druides, page 397, Ouest-France Université, coll. « De mémoire d’homme : l’histoire », Rennes, 1986, ISBN 2-85882-920-9 (französisch)

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