- Gymnasium Leopoldinum (Detmold)
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Leopoldinum Schulform Gymnasium Gründung 1602 Land Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Koordinaten 51° 55′ 50,5″ N, 8° 52′ 59,1″ O51.9306805555568.8830694444445Koordinaten: 51° 55′ 50,5″ N, 8° 52′ 59,1″ O Schüler 1036 (Stand: September 2006) Lehrer 85 Leitung OStD. Jutta Posselt, OStD. Siegfried G. Rojahn (Stellvertretung) Website www.leopoldinum-detmold.de Das Gymnasium Leopoldinum ist eine öffentliche Schule in Detmold, Kreis Lippe, in Nordrhein-Westfalen. An der Schule werden aktuell (September 2006) 1036 Schüler von 85 Lehrern unterrichtet.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Gymnasium Leopoldinum befindet sich seit 1907 im östlichen Teil der Innenstadt Detmolds, an der Hornschen Straße 48. In den 400 Jahren seit der Gründung des Leopoldinums wurde 4mal der Standort gewechselt.
Geschichte des Gymnasiums
Das Gymnasium wurde im Jahre 1602 als Provinzialschule von Graf Simon zur Lippe gegründet. Erster Standort war ein ehemaliges Kloster in der Schülerstraße. Ein ehemaliger Direktor des Gymnasiums, Heinrich Schierenberg, wurde im Jahre 1848 der erste lippische Abgeordnete in der Frankfurter Nationalversammlung.
Im 18. und 19. Jahrhundert stand das Gymnasium in Konkurrenz mit dem Gymnasium Lemgo. Dies führte so weit, dass das Leopoldinum beinahe 1805 durch die Fürstin Pauline zur Lippe (Reg. 1802–1820) mit dem Lemgoer Gymnasium vereinigt worden wäre, weil Pauline die Meinung vertrat, dass zwei Gymnasien in einem relativ kleinen Land wie Lippe unverantwortlich wären.
Anfang des 19. Jahrhunderts stiftete Fürst Leopold II. einen Neubau an der Leopoldstraße, welcher 1833 unter Verwendung der Steine des alten Gymnasiums fertiggestellt wurde. Architekt war der Landesbaumeister des Fürsten, Ferdinand Wilhelm Brune. Es wurde nach seinem Stifter benannt, und trägt seitdem den Namen „Gymnasium Leopoldinum“.
Bereits in den ersten Jahren des Neubaus in der Leopoldstraße teilte sich die Schule die Räume mit Anfangsausstellungen des Lippischen Landesmuseums, was jedoch später als ungünstig betrachtet wurde. Man entschied sich deshalb für die Errichtung eines neuen Gebäudes an der Hornschen Straße, welches dort noch immer als heutiger „Altbau“ aufzufinden ist. Mit den Plänen wurde im Sommer 1904 begonnen. Der Bau zog sich vom Herbst desselben Jahres bis in den Oktober 1907 hin.
Mit dem Entstehen der Weimarer Republik wurde das Gymnasium von einem fürstlichen in ein staatliches umgewandelt und eine Oberrealschule angegliedert. Im Jahre 1921 wurde das Gymnasium durch den heute noch bestehenden „Turm“ erweitert, in dem man heute die Klassenräume der Erprobungsstufe findet. Im ursprünglichen Altbau befinden sich zahlreiche Klassenzimmer und die Fachräume für Informatik und Musik, ein Fotolabor, die „Alte Aula“, in der hauptsächlich Konzerte aber auch sonstige Vorführungen stattfinden, die Verwaltung, sowie das Lehrerzimmer und die Büros des Hausmeisters und der Schülervertretung.
Durch die vielen Heimkehrer nach dem Krieg war das Leopoldinum im Jahre 1949 mit 1300 Schülern das größte Gymnasium in Deutschland. Es wurden daraufhin Leopoldinum I und II getrennt. Fortan gab es also zwei Gymnasien Leopoldinum, wovon das Leopoldinum II als Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Schwerpunkt in den ursprünglichen Gebäuden blieb und das Leopoldinum I die Tradition der humanistisch-altsprachlichen Ausrichtung weiterführte.
Die Umwandlung von staatlicher zu städtischer Trägerschaft erfolgte im Schuljahr 1973/74. 29 Jahre nach der Trennung, im Jahre 1978, wurde das Leopoldinum I in das neu eingerichtete Schulzentrum Detmolds an der Sprottauer Straße verlegt. Das Leopoldinum II hingegen behielt den alten Standort an der Hornschen Straße. Zusätzlich errichtete man noch einen „Neubau“ und die Dreifach-Turnhalle.
1987 wurden dann die beiden „Leopoldinen“ wegen stark rückläufiger Schülerzahlen gegen starken Widerstand beider Seiten wiedervereinigt und für ein Jahr lang an zwei Standorten betrieben. Ende der 1990er-Jahre scheiterte ein Antrag, im Dachgeschoss des Altbaus neue Klassenräume einzurichten am Einspruch des Denkmalschutzes. Im Jahre 1999 jedoch wurde der Plan, einen Neubau-Anbau zu errichten, um der wachsenden Anzahl der Schüler am Gymnasium durch neue Klassenräume gerecht zu werden, von der Stadt Detmold entwickelt.
Zu den wichtigen Ereignissen in den 2000er-Jahren zählte die Renovierung und der Umbau entsprechend den verschärften feuerpolizeilichen Vorschriften des Neubaus im Sommer 2001. Im Neubau befinden sich bis heute neben zahlreichen Klassenräumen, vor allem für die Oberstufe, die Fachräume für Biologie, Physik, Chemie, Erdkunde und Geschichte, sowie die Cafeteria und die „Neue Aula“, ein bis zu 500 Zuschauer fassender Theatersaal.
Mit dem Bau des Neubau-Anbaus wurde im Mai 2001 begonnen, das Richtfest wurde im September desselben Jahres gefeiert und der Anbau konnte rechtzeitig zum 400-jährigen Jubiläum 2002 fertiggestellt werden. Hier wurden zusätzlich Medien- und die Kunstfachräume eingerichtet. Ebenfalls im Jahre 2002 wurde eine umfangreiche Jubiläumsschrift über die Geschichte und die Gegenwart des Leopoldinum veröffentlicht. Im August 2004 fand der letzte Direktorenwechsel statt, seitdem wird das Gymnasium erstmals von einer Frau geleitet. Die letzte Neuerung ist die Einweihung eines Selbstlernzentrums der Schüler zum Schuljahr 2006/07. Zu Beginn des Schuljahres 2010/2011 wurde die Cafeteria durch einen Anbau an der Front des Neubaus in eine Mensa umgewandelt, um die Schüler des G8-Bildungsgangs dem neuen Schulkonzept als Gebundene Ganztagsschule entsprechend versorgen zu können.
Schulprogramm
Am Gymnasium Leopoldinum gibt es ein Schulprogramm, welches die verbindlichen Vorgaben der Ausbildungsordnungen, Richtlinien und Lehrpläne im Hinblick auf die spezifischen Bedingungen der einzelnen Schule konkretisiert und die Weiterentwicklung der schulischen Arbeit bestimmt. Im Einzelnen sind dies folgende:
- Übergang Grundschule - Gymnasium
- Berufs- und Studienorientierung
- Geschlechterspezifische Förderung
- Hausaufgabenbetreuung (Erweitertes Raumangebot, Anbindung an das Lernzentrum, fachliche und methodische Schulung)
- Öffnung von Schule
- Umwelterziehung
- Medienerziehung
- Individuelle Förderung sowohl a) bei Leistungsstärken als auch b) bei Leistungsschwächen: a) Möglichkeit des Starts mit Latein und Englisch in der Jahrgangsstufe 5, studieren ab 16, Verkürzung der Schulzeit durch Überspringen, begleitet durch gezielte Vor- und Nachbereitung; b) Förderkurse in Deutsch, Mathematik und Englisch in den Jahrgangsstufen 5, 6 und 11
Förderverein
Die Schule wird bei ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag durch zwei Vereine unterstützt. Da ist zum einen der Förderverein des Leopoldinum, dessen Mitgliedschaft sich überwiegend aus Eltern- und Lehrerschaft zusammensetzt (aber auch aus Ehemaligen), zum anderen der „Verein ehemaliger Leopoldiner“. Auch gibt es am Leopoldinum die Karl-Doerth-Stiftung, welche nach einem ehemaligen Lehrer benannt ist und besonders Leistungsstarke finanziell unterstützt, beispielsweise in Form eines Stipendiums.
Partnerschulen
- „Collège Saint-Hildevert“, Rouen, Frankreich,
- "Lycée Blaise Pascal", Frankreich,
- „Lancing College“, Lancing, West Sussex, Großbritannien
- „Deutschsprachige Schule Savonlinna“, Savonlinna, Finnland
Das Leopoldinum kooperiert mit den beiden anderen Detmolder Gymnasien, dem Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium und dem Stadtgymnasium Detmold.
Ehemalige Schüler
- Heinrich Karl Brandes
- Christian Dietrich Grabbe (Abitur 1820)
- Ferdinand Freiligrath
- August Falkmann, Sohn von Christian Friedrich Falkmann, Direktor des Leopoldinums von 1818–1844
- Georg Weerth
- Theodor Althaus
- Friedrich Rosen (Abitur 1876)
- Hans von Seeckt
- Curt Wittje (Abitur 1913)
- Albrecht Gehring (Abitur 1916)
- Armin Prinz zur Lippe
- Manfred Fuhrmann
- Michael Schwibbe (Abitur 1967)
- Paul Vincent (Abitur ~1969)
- Sören Bartol (Abitur 1993)
- Andreas Voßkuhle
- Hans-Harald Ehlert (Abitur 1981)
Trivia
Im Altbau des Leopoldinum, insbesondere im Büro des Schulleiters, wurden 1990 zahlreiche Szenen des TV-Films Die Frosch-Intrige gedreht.
Literatur
Weblinks
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