- Gymnasium Leopoldinum (Passau)
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Gymnasium Leopoldinum Passau Schulform Europäisches Gymnasium Gründung Vor dem 9. Jahrhundert als Domschule Ort Passau Land Bayern Staat Deutschland Koordinaten 48° 34′ 25″ N, 13° 28′ 14,9″ O48.573613.4708Koordinaten: 48° 34′ 25″ N, 13° 28′ 14,9″ O Lehrer 46 Leitung Dr. Franz Füller (komm.)[1] Website leopoldinum-passau.de Das Gymnasium Leopoldinum (Leopoldinum) ist eines von vier Gymnasien in Passau. Seinen heutigen Namen trägt es seit 1965.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gymnasium Leopoldinum gehört zu den ältesten Schulen Deutschlands. Seine Geschichte geht zurück auf die Passauer Domschule.
Vor 1892
Schon bald nach der Gründung des Bistums Passau im Jahr 739 wurde eine Domschule zur Ausbildung des Klerus gegründet. Verbürgt ist die Blütezeit dieser Schule im 9. Jahrhundert durch den Abt Godehard des Klosters Niederaltaich und im 11. bis 13. Jahrhundert durch die Namen der leitenden Lehrer.
Wie viele andere Domschulen wurde sie ab dem 14. Jahrhundert aufgrund der Gründung von Universitäten nur noch als Lateinschule betrieben, die 1612 durch das von den österreichischen Jesuiten gegründete Jesuitenkolleg übernommen wurde. Bis 1617 errichteten die Jesuiten das Gebäude, das heute noch immer das Hauptgebäude des Gymnasiums Leopoldinums ist.
Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1773 wurde die Schule zuerst vom Fürstbischof als Episcopale et Academicum Gymnasium und ab 1803 durch das Land Bayern als Churfürstlich baierisches Gymnasium und ab 1806 als Königliche Studienanstalt zu Passau weitergeführt.[2]
Ab 1892
Seit 1892 wird die Schule durchgängig als Gymnasium bezeichnet (zuerst Königlich humanistisches Gymnasium in Passau) und von 1918 bis 1965 als Humanistisches Gymnasium Passau benannt. Seit 1965 ist die Schule nun das Gymnasium Leopoldinum, dessen Ausrichtung humanistisch/neusprachlich ist.
Seit September 1992 ist das Gymnasium Leopoldinum ein Europäisches Gymnasium.[3]
Lehrangebot
In zwei Jahrgangsstufen kann im Gymnasium Leopoldinum zwischen verschiedenen Fächern gewählt werden:
- 5. Jahrgangsstufe: Latein oder Englisch (die nichtgewählte Sprache wird ab der 6. Jahrgangsstufe unterrichtet)
- 8. Jahrgangsstufe: Französisch, Griechisch oder Italienisch
Als Wahlfächer wurden im Schuljahr 2007/2008 Spanisch, Informatik, Chor, Orchester, Bigband und Fotografie, Violine und Cello außerdem im Einzelunterricht angeboten.
Das Gymnasium Leopldinum ist eine Offene Ganztagsschule, in der für die Jahrgangsstufen 5 bis 8 an vier Nachmittagen ab Mittag unter anderem ein Essen, Hausaufgabenbetreuung und Fördermaßnahmen angeboten werden und es ist Seminarschule für Deutsch, Geschichte, Kunsterziehung, Latein und Musik.
Die Schule ist zudem UNESCO-Projektschule.
Die Schülerzeitung Kaleidoskop wurde im Schuljahr 2002/2003 Gesamtsieger im Wettbewerb Die Schülerzeitungen des Jahres.
Ehemalige Schüler
- Ludwig von Andok (1890–1981), Maler
- Jürgen Dupper (*1961), Oberbürgermeister und ehemaliger Landtagsabgeordneter
- Franz Xaver Eggersdorfer (1879-1958), Theologe und Ehrenbürger
- Karl Fuchs (1920–1989), Landtags-, Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Europäischen Parlaments
- Helmut Gründl (*1963), Wirtschaftswissenschaftler
- Hans Hösl (1929–2008), Oberbürgermeister und Ehrenbürger
- Antonius Hofmann (1909-2000), Bischof und Ehrenbürger
- Hans Kapfinger (1902–1985), Zeitungsverleger und Ehrenbürger
- Michael Kapsner (*1961), Komponist, Organist und Dirigent
- Ferdinand Mirwald (1872-1948), Maler und Holzschneider
- Stefan Mückl (* 1970), Rechtswissenschaftler
- Alexander Muthmann (*1956), Landtagsabgeordneter und Landrat a.D.
- Anton Niederleuthner (1845-1907), Oberamtsrichter, Gründer des Bayerischen Wald-Vereins und Ehrenbürger
- Josef Oswald (1900–1984), Heimatforscher, Geschichtsschreiber und Ehrenbürger
- Werner Josef Patzelt (*1953), Politikwissenschaftler
- Franz Seraph von Pichler (1852-1927), Mitglied des deutschen Reichstags und Ehrenbürger
- Gottfried Schäffer (1927–1984), Heimatpfleger
- Andreas Scheuer (*1974), Bundestagsabgeordneter und Staatssekretär
- Wolfgang Schmidbauer (*1941), Psychoanalytiker, Fachautor
- Franz von Paula Schrank (1747-1835), Botaniker, Insektenforscher und Jesuit
- Franz Schrönghamer-Heimdal (1881–1962), Heimatdichter, Maler und Ehrenbürger
- Max Stadler (*1949), Bundestagsabgeordneter und Staatssekretär
- Martin Steidler (*1966), Musiker und Chorleiter
- Sigi Zimmerschied (*1953), Kabarettist
- Wolfgang Zerer (*1961), Organist, Cembalist und Musikpädagoge
Bekannte Lehrer
- Gebhard Glück (1930-2009), Staatsminister für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit
- Gerhard Waschler (*1957), ehemaliger Landtagsabgeordneter (1992 bis 1998 stellvertretender Schulleiter)
- Georg Philipp Wörlen (1886-1954), Maler und Graphiker
Partnerschulen
- Collège des Bréguières in Cagnes-sur-Mer
- Collège Malraux in Cagnes-sur-Mer
Sonstiges
Zur Schule gehört auch die sog. Studienkirche und der sog. Schaiblingsturm.
Einzelnachweise
- ↑ Gymnasium Leopoldinum Schulleitung
- ↑ Gymnasium Leopldinum Zur Geschichte des Leopoldinums
- ↑ Deutscher Bildungsserver Europaschulen in Deutschland
Weblinks
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