Gymnospermae

Gymnospermae
Nacktsamer
Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris)

Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris)

Systematik
Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Eukaryoten (Eucaryota)
Reich: Pflanzen (Plantae)
Unterreich: Gefäßpflanzen (Tracheobionta)
Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
ohne Rang: Nacktsamer
Wissenschaftlicher Name
Gymnospermae

Die Nacktsamigen Pflanzen (Gymnospermae), kurz Nacktsamer, sind Samenpflanzen (Spermatophyta), deren Samenanlagen nicht wie bei den bedecktsamigen Pflanzen in einem Fruchtknoten eingeschlossen sind. Die Fruchtblätter sind, anders als bei Bedecktsamern (Angiospermen), nicht ganz geschlossen. Dies stellt innerhalb der Samenpflanzen den ursprünglichen Zustand dar. Im Gegensatz zur Vergangenheit werden die Nacktsamer heute als monophyletische Gruppe, also als natürliche Verwandtschaftsgruppe, angesehen[1].

Inhaltsverzeichnis

Paläobotanik

Seit dem Oberperm, vor 270 Millionen Jahren (Ma), entwickelten sich die Gruppen von Nacktsamern. Aus einer dieser Gruppen entwickelten sich in der mittleren Kreide, vor 120 Millionen Jahren, die Bedecktsamer (einzelne Vorläufer sind schon aus dem Oberen Jura bekannt). Alle nacktsamigen Taxa stellen heute Reliktgruppen dar. Gegenüber ehemals hunderttausenden von Arten gibt es heute nur noch gut fünfhundert Arten. Selbst die höheren Taxa wie Klassen enthalten oft nur wenige Arten. Die Areale sind oft disjunkt, das zeigt auch, dass diese Gruppen nur noch Relikte sind. Den Höhepunkt ihrer Entwicklung mit den meisten Arten hatten die Nacktsamer im Jura, sie waren Futter der Saurier. Heute artenreich und weitverbreitet sind alleine die Nadelholzgewächse (Pinophyta) mit über 350 Arten. Fossilfunde geben einen kleinen Überblick über den früheren Artenreichtum der nacktsamigen Taxa und der Ökosysteme, die sie damals bildeten.

Blütenbau der Gymnospermen

Die Blüten sind getrenntgeschlechtlich und bestehen nur aus Staubblättern oder Fruchtblättern. Häufig sind viele Blüten eines Geschlechtes in Zapfen zusammengefasst, Gymnospermen sind also in der Regel einhäusig, es gibt aber auch zweihäusige Arten. Die Verbreitung des Pollens erfolgt meistens mit Hilfe des Windes (Anemophilie). Es wurde aber auch Insektenbestäubung beobachtet. Dann gelangt der Pollen direkt auf die ungeschützte Mikropyle, die Empfängnisstelle. Bei Ginkgopflanzen (Ginkgophyta) und Palmfarnen (Cycadophyta) gibt es ähnlich wie bei vielen Algen begeißelte Spermazellen (Spermatozoide). Diese werden vom Pollenschlauch in eine flüssigkeitsgefüllte Vertiefung am Nucellusscheitel (Pollenkammer) entlassen, so dass sie zur Eizelle schwimmen können. Bei den anderen Gruppen wächst der Pollenschlauch zur Eizelle und entlässt dort einen Gametenkern, der die Eizelle befruchtet. Zwischen Bestäubung und Befruchtung liegt nur ein kurzer Weg ohne Barrieren. Allerdings kann zwischen beiden Vorgängen sehr viel Zeit vergehen.

Alle heutigen Nacktsamer sind Holzpflanzen mit sekundärem Dickenwachstum. Von den Bedecktsamern unterscheiden sich die Nacktsamigen Pflanzen in der Anordnung ihrer Leitungsbahnen. Außerdem sind die Samenanlagen der Bedecktsamer von Fruchtblättern (Karpell) eingeschlossen und der Samen wird durch eine Frucht verbreitet.

Systematik

Die Nacktsamer bilden ein monophyletisches Taxon[1]. Zu den Nacktsamern werden traditionell die

Siehe auch: Systematik des Pflanzenreiches; Generationswechsel

Bilder

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b A. Bresinsky, Ch. Körner, J. W. Kadereit, G. Neuhaus, U. Sonnewald: Strasburger – Lehrbuch der Botanik. 36. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2008, S. 833. ISBN 978-3-8274-1455-7

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