- Günter Scholdt
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Günter Scholdt (* 1946 in Neu-Kaliß/Mecklenburg) ist Mitarbeiter am Landesinstitut für Pädagogik und Medien und am Germanistischen Institut der Universität des Saarlandes.
Scholdt befasste sich mit dem Aufgabenfeld "Regionalliteratur" und leitete den Aufbau eines Archivs für die Literaturen der Grenzregionen Saarland-Lothringen-Luxemburg-Elsaß (Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsaß). Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Literatur der Weimarer Republik und des "Dritten Reichs".
Wichtige Veröffentlichungen sind Gustav Regler 1898-1963, Saarländer-Weltbürger (1988) und Autoren über Hitler. Deutschsprachige Schriftsteller 1919-1945 und ihr Bild vom "Führer" (1993).
Er war u.a. 1996 Preisträger des interdisziplinären "Bad Herrenalber Akademiepreises". Die Jury des "Freundeskreis der Evangelischen Akademie" würdigte damit den Vortrag "Deutsche Literatur und 'Drittes Reich' - Eine Problemskizze", den Scholdt 1995 anlässlich einer Werner-Bergengruen-Tagung hielt. Darin setzte sich Scholdt mit dem "ebenso verbreiteten wie bekrittelten Drei-Lager-Schema" NS-Literatur, Exilliteratur und Literatur der "Inneren Emigration" auseinander und wies die Germanistik auf die Ausklammerung vieler Wertungsfragen der Literatur im "Dritten Reich" hin. Er kritisierte insbesondere eine flächendeckend bezeugte "Offizialmoral", der "so manche Breitseite gegen Nazis lediglich als Entrebillet zur guten literarischen Gesellschaft dient". Scholdt forderte stattdessen wirkliche Aufklärung und "Verzicht auf ideologische Scheuklappen". Dies allein führe zu literaturhistorischen Kriterien über den Zeitgeist hinaus.
2011 veröffentlichte er im Verlag Edition Antaios das Buch "Das konservative Prinzip".
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