- Ali Akbar Dehkhoda
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Allāmeh Ali Akbar Dehkhodā oder Ali Akbar Dehkhodā (persisch علی اکبر دهخدا) (* 1879 in Teheran; † 9. März 1959 ebenda) war ein iranischer Linguist und Autor des Wörterbuchs von Dehkhodā (Loghat-nāmeh-ye Dehkhodā) - das umfangreichste Wörterbuch der Persischen Sprache.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Allāmeh Dehkhoda wurde 1879 in Teheran geboren. Bereits mit 9 Jahren verlor er seinen Vater. Dehkoda studierte zunächst bei Scheich Gholamhossein Boroudscherdi Theologie, islamische Geschichte, Arabisch und persische Literatur. Ab 1899 besuchte er die neu in Teheran eröffnete Schule für politische Wissenschaften. Dehkhoda hatte einen Abschluss in Persischer Literatur, Arabischer und Französischer Sprache sowie einen Hochschulabschluss in Politikwissenschaften.
Seine berufliche Laufbahn begann Dehkhoda 1903 als Sekretär eines iranischen Diplomaten in Österreich. Nach seiner Rückkehr in den Iran im Jahre 1905 war er ein überzeugter Demokrat, der sich ohne zu Zögern an der Konstitutionellen Revolution beteiligte und für einen säkularen Staat eintrat. Zusammen mit Mirzā Jahāngir Khān und Ghasem Khan gab Dehkhoda zwei Jahre die Zeitung Sur-e Esrāfil heraus. Er schrieb die Kommentare auf der ersten Seite und kritisiert politischen Despotismus, Heuchelei und Obskurantismus. Er scheute sich nicht, die Reichen anzuklagen, dass sie ihre Steuern nicht bezahlten, und wandte sich gegen die im Iran verbreitete Auffassung, dass das eigene Unglück vor allem die Schuld „fremder Mächte“ und weniger eigenes Unvermögen sei. In politischen Satiren griff er die Auffassung des Kadscharenhofes an, dass die Wirtschaftsgesetze einer Volkswirtschaft, den Wohlstand eines Volkes durch klugen Einsatz von Arbeit, Kapital und Boden zu mehren, nicht für den Iran gelten könne. Nach allgemeiner Auffassung „fällt das Geld vom Himmel“, schrieb Dehkhoda. Die Zeitung hatte mit einer Auflage von 24.000 Exemplaren einen durchschlagenden Erfolg.
Als Mohammed Ali Schah 1908 das Parlament auflöste floh Dehkhoda in die britische Botschaft und später nach Paris und Istanbul, wo er weiterhin Artikel veröffentlichte. Als Mohammed Ali Schah 1911 endgültig den Iran verlassen musste, und die konstitutionelle Regierung wieder die Macht übernahm, kehrte Dehkhodā in sein Land zurück und wurde Mitglied des neu gewählten Parlaments.
Während des Ersten Weltkriegs verließ Dehkhoda Teheran und zog in den Norden Irans. Er hatte lediglich eine Ausgabe des französischen Wörterbuches Larousse bei sich. So beschloss er, für jeden Eintrag ein persisches Äquivalent zu finden. Die Arbeit an dem Wörterbuch Logatnameh hatte begonnen. Es sollte die Leidenschaft seines Lebens werden. Am Ende stand eine Enzyklopädie, die zu jedem Thema, jeder Person, jeder Stadt ja jedem Dorf oder Fluss im Iran einen Eintrag hatte.
1924 wurde Dehkhoda Dekan der Teheraner Schule der Politischen Wissenschaften und später der Fakultät für Rechtswissenschaften der Universität Teheran.[1] Parallel zu seiner wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitete Dehkhoda unermüdlich an seiner Enzyklopädie.
Als Mossadegh 1951 Premierminister wurde, gehörte Dehkhoda zunächst zu seinen Unterstützern. In dieser Zeit verabschiedete das Parlament ein Gesetz, die Enzyklopädie Dehkhodas auf Staatskosten zu veröffentlichen. Daraufhin erwarb die Regierung die Rechte an der Enzyklopädie. Nach dem Sturz Mossadeghs vermachte Dehkhoda 1954 in einem Brief an das Parlament Logatnameh „dem iranischen Volk“.
Allāmeh Ali Akbar Dehkhodā verstarb am 9. März 1956. Er liegt auf dem Friedhof Ebn-e Babooyeh in der Stadt Shahr-e Ray in der Nähe von Teheran begraben.[2]
Veröffentlichungen
Dehkhoda übersetzte Montesquieus Vom Geist der Gesetze (De L'esprit des Loix) ins Persische. Er veröffentlichte außerdem das vierbändige Französisch - Persische Wörterbuch der Sprichwörter Amsal o Hekam und einige weitere Bücher. Sein Meisterwerk bleibt jedoch das bislang umfangreichste Wörterbuch der Persischen Sprache, das 15-bändige Loghat-nāmeh-ye Dehkhodā (Wörterbuch von Dehkhodā). Dr. Mohammad Moin vervollständigte die unfertigen Bänder als er von Dehkhoda darum gebeten wurde. Die Fertigstellung des Wörterbuchs nahm insgesamt 45 Jahre in Anspruch.
Siehe auch
Literatur
- A.-A. Sa'īdī Sirjāni: Dehkhodā Ali Akbar Dehkhoda. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica (englisch, inkl. Literaturangaben)
- Abbas Milani: Eminent Persians. Syracus University Press, 2008, S.909-914.
- Ğolām-Hosayn Yūsofī: Čarand Parand Ali Akbar Dehkhoda. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica (englisch, inkl. Literaturangaben)
Weblinks
- Ali Akbar Dehkhodā auf der Iranchamber
- Dehkhoda auf Jazirehdanesh.com (Insel der Wissenschaft) (persisch)
- Symā Sayyāh, Dehkhoda Institute: A Hidden National Treasure, Payvand, 19. März 2007 (englisch)
- Ali Akbar Dehkhodas Wörterbuch online (besucht am 4. Mai 2010)
Einzelnachweise
- ↑ University of Tehran. Ut.ac.ir. Abgerufen am 19. September 2010.
- ↑ Photograph of Dehkhoda's grave: (1), (2).
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