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HOPE (HOchleistungs-PEnetrator) und HOSBO (HOchleistungs-Spreng-BOmbe) sind zwei Gleitflugkörper, die von der Firma Diehl BGT Defence in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung für die Bundeswehr entwickelt werden.
Beide Projekte befinden sich aktuell in der Demonstrationsphase. Der Abschluss der Entwicklungsarbeiten wird bis 2010 angestrebt. Eine feste Bestellung dieser Waffen durch die deutsche Luftwaffe ist derzeit noch nicht erfolgt, gilt jedoch als sehr wahrscheinlich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Beide Projekte wurden parallel Ende der 1990er Jahre gestartet. Nachdem die USA in mehreren Konflikten die Fähigkeit zu präzisen Luftangriffen demonstriert hatten, erkannte die Luftwaffenführung Bedarf, diese Möglichkeiten auch für sich nutzbar zu machen. Um rüstungsseitig nicht mehr von den USA abhängig zu sein, fiel die Entscheidung für eine Eigenentwicklung. Der Rüstungshersteller „Diehl BGT Defence“ erhielt den Auftrag, eine günstige Präzisionswaffe mit mittlerer Reichweite zur Ergänzung des deutlich teureren Taurus-Marschflugkörpers zu entwickeln.
Die Zielsetzung der Luftwaffe war eine GPS-gesteuerte Waffe für den Einsatz gegen ober- und unterirdische Ziele zu Lande sowie gegen Seeziele. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Forderung nach einem preisgünstigen System, da Einsätze mit großen Waffenstückzahlen, wie zum Beispiel in Afghanistan gegen die Verstecke der Taliban, die Kosten schnell in die Höhe schnellen lassen.
Am 22. September 2008 wurde bei einem Testabwurf durch einen Tornado über dem nordschwedischen Testgelände Vidsel erstmals die volle Einsatzfähigkeit der Waffe demonstriert.
Die Flugkörper
Die Vorgaben der Luftwaffe machten die Entwicklung zweier unterschiedlicher Gleitflugkörper notwendig.
HOPE
HOPE ist eine Gleitbombe, die speziell zur Bekämpfung harter ober- und unterirdischer Ziele entwickelt wurde. Dafür verfügt sie über einen Hochleistungspenetrator, dessen Wirkleistung laut Hersteller allen bisherigen Systemen überlegen sein soll. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei auf die Bekämpfung terroristischer Unterstände in Höhlen und Tunneln gerichtet. Der antriebslose Gleitflugkörper wird bei hoher Unterschallgeschwindigkeit ausgeklinkt und besitzt dank seiner aerodynamischen Auslegung eine Reichweite von bis zu 160 Kilometern (abhängig von der Flughöhe und -geschwindigkeit des Flugzeugs) bei gleichzeitig hoher Manövrierfähigkeit. Die Anforderungen an Zielgenauigkeit, Allwetterfähigkeit und Störresistenz sollen mittels GPS/INS-Lenkung, elektro-optischer Sensoren und besonders abgestimmter Zielanflüge erfüllt werden.
HOSBO
HOSBO ist eine Gleitbombe, die mit unterschiedlichen Gefechtsköpfen ausgerüstet werden kann. Die Möglichkeiten reichen von klassischen Sprengköpfen bis zu sogenannten „nicht-tödlichen Waffen“ (zum Beispiel „Spreng-Splitter“, „Blitz-Knall“ oder Hochleistungs-Mikrowellen). In Kombination mit einem sogenannten „intelligenten“ Zünder kann unter Umständen die Zahl unbeteiligter und ziviler Opfer verringert werden. Die Flugeigenschaften und -anforderungen sowie die Konfigurationen der Sensoren sind identisch mit denen der HOPE-Gleitbombe.
Auf der ILA 2004 wurden HOPE und HOSBO zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.
Technische Daten
Kenngröße Daten HOPE Daten HOSBO Hauptfunktion Gleitflugkörper mittlerer Reichweite gegen harte Ziele Gleitflugkörper mittlerer Reichweite gegen vers. Bedrohungen Hersteller Diehl BGT Defence Diehl BGT Defence Länge ca. 5 m ca. 3,5 m Durchmesser ca. 40 cm ca. 40 cm Gewicht 1.400 kg 907 kg Reichweite 160 km 160 km Lenkung GPS/INS-Lenkung, elektro-optische Sensoren; GPS/INS-Lenkung, elektro-optische Sensoren Plattformen
Siehe auch
Quellen
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