- Habenhauser Friede
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Als Friede zu Habenhausen (auch: Habenhauser Friede oder Friede von Habenhausen) bezeichnet man einen historischen Friedensschluss zwischen dem Königreich Schweden und der Stadt Bremen von 1666.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1648 expandierte das Königreich Schweden immer stärker und gewann an Ländereien Finnland, das heutige Estland, Teile Norwegens und auch Norddeutschlands hinzu. Im Frieden von Brömsebro hatte es von Dänemark das Bistum Bremen erworben, ein Anspruch, der durch den Westfälischen Frieden 1648 bestätigt wurde. Im Jahre 1658 erreichte Schweden mit dem Frieden von Roskilde den Höhepunkt seiner territorialen Ausdehnung.
Auf der anderen Seite hatte die Stadt Bremen erst mit dem am 1. Juni 1646 ausgestellten Linzer Diplom eine urkundliche Bestätigung des Status einer Freien Reichsstadt und damit der Unabhängigkeit vom Bistum erhalten. Diese Urkunde wurde von schwedischer Seite nicht anerkannt.
Die Bremische Belagerung
1666 erreichte die 10.000 Mann starke Armee unter Führung des Feldmarschalls Carl Gustav Wrangel Bremen. Auch diese Stadt, welche strategisch günstig an Handelsstraßen lag, sollte für die schwedische Krone (den zu dieser Zeit machthabenden Monarchen Karl XI.) eingenommen werden. Zunächst versuchte es Wrangel – wie schon in den Jahren zuvor – mit Verhandlungen. Doch diese Gespräche scheiterten – wie alle vorherigen ebenfalls.
Im Sommer kam es im Stadtgebiet zum ersten Mal zu kleineren Kampfhandlungen. Daraufhin zogen sich die Angreifer zurück und begannen die Stadt zu belagern. Wrangels Hauptquartier lag nun in einer Scheune (Schwedenscheune) in Habenhausen, einem kleinen Dorf südöstlich der Stadtgrenze.
Die etwa 6.000 Verteidiger waren gut gerüstet, und auch die Schutzanlagen waren erst zwei Jahre zuvor ausgebessert worden und zählten nun zu den modernsten in Europa. Bremen hatte zudem starke Verbündete – wie etwa Dänemark, Brandenburg, Braunschweig-Lüneburg und Hessen-Kassel, denen die schwedische Machtentfaltung missfiel – die weitere 6.000 Soldaten als Verstärkung schickten.
Der Friedensvertrag
Von der plötzlichen Übermacht überrascht und auch nicht auf einen längeren Kampf vorbereitet, musste Wrangel die Belagerung schließlich aufgeben. Am 15. November 1666 schlossen Bremen und Schweden in der Scheune den Frieden von Habenhausen. Der Kompromiss sah vor, dass Bremen bis zum Ende des 17. Jahrhunderts auf die Reichsunmittelbarkeit verzichtete und nicht an Reichstagen teilnehmen konnte. Faktisch hatte das für die Stadt freilich keine Bedeutung. Dieser Friedensschluss bedeutete einen herben Dämpfer für die schwedische Militärpolitik und wurde gemeinhin als ein Sieg Bremens verstanden.
Auf einer Festveranstaltung vom 9. bis zum 13. Juli des darauffolgenden Jahres wurde Wrangel in Bremen für sein diplomatisches Geschick und seine „weise Voraussicht“ gehuldigt und ausgezeichnet. Zudem erkannte die Stadt nun auch das Königreich Schweden an.
Sonstiges
Die Schwedenscheune stand als Haus Nummer 15 in der „Schwedenstraße“, welche im Gedenken an das Geschehen so getauft wurde. Sie überstand den ersten Weltkrieg nahezu unbeschadet, musste aber im Jahre 1938 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Das Gebäude war von einem Blitz getroffen worden. Heute befindet sich ein Gedenkstein auf einem benachbarten Grundstück.
Quellen
- Weser-Kurier (Ausgaben vom 8. November 2006 und vom 9. November 2006)
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, 2003, ISBN 3-86108-693-X
- Herbert Schwarzwälder: Geschichte der Hansestadt Bremen I. Von den Anfängen bis zur Franzosenzeit (1810). Edition Temmen
Weblinks
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