- Habitat
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Das Habitat (deutsch mit Endbetonung, von lateinisch: habitat „(es) wohnt“ mit Anfangsbetonung) ist der Lebensraum, den eine bestimmte Tier- oder Pflanzenart bewohnt. Daneben wird der Ausdruck auch auf die Lebensverhältnisse des Menschen angewandt.
Inhaltsverzeichnis
Wortherkunft
Der Ausdruck Habitat geht auf den Naturforscher Carl von Linné zurück, der in seinem 1753 erschienenen Werk Species Plantarum[1] bei seinen lateinischsprachigen Artbeschreibungen den Satz bzw. Absatz zum Lebensraum der Art stets einleitete mit kursiv hervorgehobenem Habitat in ... („Lebt in ...“, Betonung auf erster Silbe, daher z.B. spanisch hábitat). Diese Gepflogenheit ist bei späteren Artbeschreibungen beibehalten worden.
Lebensräume von Tieren und Pflanzen
Unter einem Habitat wird in der Biologie ein charakteristischer Wohn- oder Standort verstanden, den eine Art besiedelt. Das Habitat wird unterschieden von einem Biotop mit parzellierter Struktur, also uneinheitlich in den Grundparametern und nicht flächendeckend von der untersuchten Art (Leitspezies) besiedelt.
Im deutschen Sprachraum wird der Begriff Habitat in erster Linie autökologisch verstanden. Ein Habitat kann dabei durchaus aus mehreren Biotopen bestehen, während ein Biotop mehrere Habitate bereitstellen kann. Umfasst der gesamte Lebensraum eines Individuums beziehungsweise einer Population mehrere unterschiedlich strukturierte Gebiete, so wird von komplementären Habitaten gesprochen. Dies ist vor allem bei mobilen, wandernden Arten wie Fischen oder Zugvögeln der Fall. Auch bei anderen Tieren wird von komplementären oder Teilhabitaten gesprochen, wenn diese verschiedene Funktionen wie etwa die der Nahrungsaufnahme, der Fortpflanzung oder des Rückzugs erfüllen. Auch kann man Habitat als Lebensgemeinschaft bezeichnen.
In der Vegetationsökologie wird anstelle des Begriffs Habitat vielfach von „Standort“ gesprochen.
Im englischen Sprachraum wird der Begriff teils synonym zum Begriff „Biotop“ benutzt, also synökologisch verstanden.
Bei Habitatuntersuchungen kann darauf eingegangen werden, wie lange ein bestimmter Habitattyp in einer bestimmten geografischen Lage besteht, zwischen welchen Grenzwerten sich die habitattypischen Eigenschaften (Parameter) ändern können und welche quantitativen Auswirkungen dies für die an das Habitat angepassten (untersuchten) Organismenpopulation(en) hat.
Habitatspezifität ist der Grad der Abhängigkeit von einer bestimmten Umgebung als Lebensraum; damit wird insbesondere bei Parasiten deren Abhängigkeit von bestimmten Körperregionen am oder im Wirtsorganismus beschrieben.
Wohnorte des Menschen
Allgemein bezeichnet in der Anthropologie Habitat eine Wohnstätte wie Haus oder Zelt oder auch eine Siedlung des Menschen, als Wohnplatz, Ortschaft, Agglomeration oder landschaftstypische Wohnform, oder Siedlungsgebiet als eine von einer gewissen Bevölkerungsgruppe als Wohnraum genutzte Region. Auch eine Wohnstation auf einem anderen Himmelskörper im Weltraum wird Habitat genannt. In diesem Sinne werden die Habitate des Menschen von der Siedlungsgeographie und Makrosoziologie untersucht.
Einzelnachweise
- ↑ Carolus Linnaeus: Species Plantarum. Lars Salvius, Stockholm 1753, digitalisierte Fassung
Siehe auch
- Habitatverlust
- Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie
- Ökologische Nische
- Merotop, die kleinstmögliche Einheit eines Habitats
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