- Habitatvernichtung
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Habitatverlust bezeichnet den Rückgang von Habitaten und ökologischen Nischen durch Vertreibung, Vernichtung und andere Formen. Wissenschaftlich beschrieben wird Habitatverlust im Rahmen der Theorie der Metapopulation. Unter den für einen Metapopulationsansatz üblichen Annahmen (siehe Metapopulation) schreibt sich ein Habitatverlust wie folgt: Sei p der Anteil der zum Zeitpunkt t besetzten Habitate und e bzw. c die Aussterbewahrscheinlichkeit bzw. Kolonisationswahrscheinlichkeit pro Zeitschritt. Dann ergibt sich mit dem Habitatverlust L:
-
- ) .
In Worten umschrieben besagt die Modellgleichung also: Die zeitliche Änderung des Anteils besetzter Habitate ergibt sich, indem die pro Zeiteinheit neubesetzten Habitate cp(1 − p − L) ) addiert und die im selben Zeitschritt verlorenen Habitate ep subtrahiert werden. Dabei ist der die Anzahl neu kolonisierter Habitate abhängig, vom Anteil der schon besetzten Habitate 1 − p − L .
Das führt auf eine erniedrigte Basisreproduktionsrate
Der Schwellenwert zur Persistenz liegt, wie intuitiv klar, bei RL = 1 und somit bei
R = (1 − L) − 1.
Das heißt anschaulich nichts anderes, als dass in jedem Zeitschritt gleichviele Habitate besetzt werden, wie verloren gehen. Somit ergibt sich der zum Aussterben führende kritische Habitatverlust als:
-
- L_c =
Beispiele
Viele Habitatverluste ereignen sich durch menschliche Tätigkeit. Zivilisatorisch bedingtes Verschwinden von Habitaten beruht auf Sekundäreffekten des Bevölkerungswachstums und wirtschaftlicher Expansion. Eine ungeordnete Auswahl der Hauptfaktoren umfasst die Abholzung (speziell der tropischen Regenwälder), Umweltverschmutzung und Flächenversiegelung. Im Gegensatz zu natürlicher Evolution führt Habitatvernichtung in der Regel zu einer vergleichsweise schlagartigen Artenreduktion oder -vernichtung. Habitatvernichtung ist neben dem Problem der invasiven Spezies der wichtigste Grund für die globale Reduktion der Artenvielfalt.
Literatur
- Murray, J. Mathematical Biology. Springer
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