- Haftnässepseudogley
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Von Haftnässepseudogley spricht man in der Bodenkunde bei einem zeitweise vernässten Boden, bei dem der Wechsel von Nass- und Feuchtphase in einander übergehen. Trockenphasen gibt es nur selten. Die feinen Poren des Bodens können durch Kapillarkräfte Haftwasser binden, wodurch ein „Ah/Sg-Profil“ (Ah=Ober Bodenhorizont; Sg=Stagnogley) ausgebildet werden kann. Es gibt sowohl tonige, als auch sandig-kiesige Subtypen. Der Wasserhaushalt dieses Bodentyps ist nur schwer fassbar.
Von Stauwasser geprägte Böden nennt man Pseudogleye. „Gley“ geht zurück auf „Klei“, „Schlick“ (niederländisch: Klei, englisch: clay = Lehm, Ton).
Beim Haftnässepseudogley tritt die Pseudovergleyung ohne stauenden Horizont im Unterboden auf. Der profilprägende Prozess der Wasserspeicherung im Sg-Profil kann daher auch an Steilhängen auftreten. Voraussetzung sind tiefgründige Böden mit hohem Lössanteil.[1] Häufig finden sich Haftnässepseudogleye im Hochgebirge auf Böden, bei welchen das Bodengefüge durch den Tritt von Weidetieren zerstört wurde. Die Tiere laufen parallel zum Hang auf den immer gleichen Trittspuren, wodurch der Oberboden ein Kohärentgefüge erhält. In dieser porenarmen, homogenen Bodenstruktur wird das Haftwasser wie ein Schwamm aufgesaugt. Solche Böden werden auch als alpine Weidepseudogleye bezeichnet.
Weblinks
Vorgänge und Reaktionen: Hydromorphierung. In: Das Bodenmagazin.
Einzelnachweise
- ↑ E.-M. Pfeiffer: Basiswissen Boden. Universität Hamburg, Hamburg 2010, S. 25.
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