- Haidberg bei Zell
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Haidberg Höhe 692,5 m ü. NN Lage Bayern, Deutschland Gebirge Fichtelgebirge Geographische Lage 50° 7′ 53″ N, 11° 48′ 6″ O50.13138888888911.801666666667692.5Koordinaten: 50° 7′ 53″ N, 11° 48′ 6″ O Gestein Serpentinit Der Haidberg ist ein bewaldeter Bergrücken aus Serpentinit-Gestein bei Zell im Fichtelgebirge im Nordwesten des Fichtelgebirges.
Inhaltsverzeichnis
Topografie
Der Haidberg liegt etwa einen Kilometer westlich der Marktgemeinde Zell im Fichtelgebirge im südlichen Landkreis Hof. Er ist ein lang gestreckter, bewaldeter Bergrücken, der höchste Punkt misst 692,5 m ü. NN. Erschlossen ist der Haidberg durch einen bequem zu begehenden Naturlehrpfad von 1,5 km Länge. Über den Haidberg verläuft die Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten von Sächsischer Saale und Main. Das mit Grundwasser gefüllte ehemalige Steinbruchgelände hat den Schutzstatus eines Naturdenkmals und ist nicht zugänglich.
Name
Haidberg ist ein landschaftsbezogener Name und deutet auf den früheren Zustand des Berges hin. Es gibt auch für diesen Berg Hinweise auf die heidnischen Wenden, die dort ihre Gottheiten in einem „heiligen Hayn“ verehrten. Davon den Namen Haidberg abzuleiten, muss stark bezweifelt werden. Wegen seiner geologischen Besonderheit erhielt er den Beinamen Magnetberg des Fichtelgebirges.
Geologie
Der Haidberg gehört erdgeschichtlich zur Münchberger Gneismasse zwischen dem Frankenwald und dem granitischen Fichtelgebirge. Diese nimmt eine geologische Sonderstellung ein und bildet eine etwa 35 km lange und 15 km breite „Insel“ aus fremdartigem Gestein. Aus dieser Hochebene ragt der Haidberg mit seinen magmatischen Serpentinit-Gestein hervor. Die Oberfläche dieses grün-blauen Gesteins gleicht der Haut einer Schlange(lateinisch serpens“ = Schlange). Eingelagert in das Gestein ist der Magnetit, der selbst in kleinen Gesteinsbrocken eine Ablenkung der Kompassnadel verursacht. Dies ist bereit 1797 dem Naturforscher Alexander von Humboldt aufgefallen, der damals als preußischer Oberbergmeister den Bergbau im Fichtelgebirge wiederbeleben sollte.
Flora und Fauna
Im Jahr 1799 wurde berichtet, dass der gesamte Haidberg kahl war und von den umliegenden Bauern als Viehweide benutzt wurde. Erst um die Jahrhundertwende bewaldete sich der Bergrücken durch die zurückgehende Beweidung nach und nach mit Kiefer und Fichte. Es blieben jedoch größere Freiflächen erhalten, die wegen ihres spärlichen Wuchses und ihrer Flachgründigkeit Magerrasen genannt werden. Magerrasenstandorte auf Serpentinit stellen in Deutschland eine ausgesprochene botanische Seltenheit dar. Zur weiteren Entwicklung wird der gesamte Südhang stark aufgelichtet, um den Lebensraum folgender Pflanzen zu erhalten: Heidekraut, Schneeheide, Zwergbuchs und Arnika. Der sich im Osten des Bergrückens befindliche aufgelassene Serpentinit-Steinbruch ist für den Besucher nicht zugänglich. Durch den damaligen Gesteinsabbau entstand ein Lebensraum für felsbrütende Vogelarten. Das Areal mit dem grundwassergefüllten Steinbruch ist auch ein Rückzugsgebiet für selten gewordene Reptilien, Amphibienarten und Insekten.
Wirtschaftlicher Nutzen
Zunächst wurden im Steinbruch an der Ostseite des Haidberges im Einmannbetrieb ohne maschinelle Hilfe Steine gebrochen und zu Schotter verarbeitet. 1948 verkaufte der Markt Zell das Gelände an den damaligen Landkreis Münchberg, der mit dem Einsatz eines mechanischen Steinbrechers Schotter für den Straßenbau herstellen ließ. Von 1960 bis 1982 pachtete die Firma Jahreis aus Hof das Gelände und stellte in dem Bruch Schottermaterial her. 1987 ließ der nunmehrige Besitzer, der Landkreis Hof, alle noch bestehenden Gebäude abreißen und einen Damm zur Straße hin errichten. Das Gelände wurde eingezäunt und der Eingangsbereich mit einem Tor verschlossen.
Der Teufelsbrunnen
Südwestlich vom Haidberg quillt in einer Höhenlage von 600 Meter mitten in einer Wiese in der Nähe eines Weidenbusches ein Sauerbrunnen aus der Erde, der seit 1783 in Karten eingezeichnet ist. Die Quellfassung besteht aus Serpentinit-Gestein. Die Quelle führt Wasser zum Lübnitzbach, der in die Ölschnitz mündet und in den Weißen Main fließt. Die Wiese östlich der Quelle heißt Teufelswiese und die sich östlich anschließende Wiese Himmelswiese. Unklar ist der Standort und Name einer Kapelle, die in der Nähe des Teufelsbrunnens oder auf dem Haidberg selbst gestanden haben soll. Genannt werden die Namen Heiliger Rupprecht oder St. Otting.
Literatur
- Landkreis Hof (Hsg.): Faltblatt Naturlehrpfad Haidberg
- Heinrich Schuberth: Der Magnetberg des Fichtelgebirges. In: Der Siebenstern 1934, S. 121-124
- Reinhard Raithel: Zell – Ein Heimatbuch. 1998
- Dietmar Herrmann: Lexikon Fichtelgebirge. Ackermann Verlag Hof 2000
Karten
- Bayerisches Landesvermessungsamt: Topographische Karte 1:25.000, Blatt 5836 Münchberg
Weblinks
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