Bergmeister

Bergmeister

Ein Bergmeister (lat. Magister montium) war neben dem Bergvogt ein an einem Berggericht tätiger Beamter. Bergmeister gab es in jedem Bergbaurevier Deutschlands. In Preußen war der Bergmeister ein Beamter der beim Bergamt angestellt war. Er unterstand dem jeweiligen Bergdirektor des Bergamtes.[1]

Die Aufgabe des Bergmeisters war es die Zechen in seinem Gebiet zu verwalten. Ferner fielen in seinen Verantwortungsbereich die Konzessionen, Abgaben und Abbauaufsicht.[2] Der Bergmeister hatte die Pflicht, für die Einhaltung der Bergordnung zu sorgen. Außerdem sorgte er für einen geordneten Bergbau.[3] Er zählte somit zu den praktisch tätigen Bergbeamten, hatte aber dennoch einen hohen Rang. Der Bergmeister hatte einen nicht unerheblichen Einfluss, denn er war zu rechtskräftigen Anordnungen befugt. Außerdem wirkte er bei der Berufung der Revierbeamten mit.[4]

Inhaltsverzeichnis

Amtsausübung

Eine seiner Hauptaufgaben war die Kontrolle der Fundgruben. Hatte ein Bergmann eine Fundgrube gemutet, so verlieh ihm der Bergmeister auf Antrag das Bergbaurecht. Dazu befuhr der Bergmeister die neue Fundgrube und vermaß sie markscheiderisch. Der Muter musste mit einem feierlichen Eid schwören, dass er als Erster die Fundstelle gemutet hatte. Die an die Fundgrube angrenzenden Längenfelder verlieh der Bergmeister in gleicher Weise.

Der Bergmeister übte auch richterliche Aufgaben aus. Konnte ein Ankläger durch Zeugen nachweisen, das ein Gewerke an drei aufeinanderfolgenden Schichten keine Hauer angestellt hatte, so entzog der Bergmeister diesen Gewerken das Bergrecht und verlieh es dem Ankläger. Auch bei sicherheitlichen Mängeln war der Bergmeister befugt die Gruben still zu legen oder wenn nach einer bestimmten Zeit die Mängel nicht behoben wurden konnte er die Berechtsame an den Kläger verleihen.

Literatur

  • Georg Agricola: Zwölf Bücher vom Berg- und Hüttenwesen. In neuer deutscher Übersetzung bearbeitet von Carl Schiffner, unter Mitwirkung von Ernst Darmstaedter. VDI-Verlag GmbH u. a., Berlin u. a. 1928 (Unveränderter Nachdruck: Marix, Wiesbaden 2006, ISBN 3-86539-097-8), Viertes Buch von den Grubenfeldern und von den Ämtern der Bergleute.

Einzelnachweise

  1. Die Organisation der Bergbehörde gestern und heute
  2. Alphabet der Heimatkunde
  3. Der frühe Bergbau an der Ruhr
  4. Genealogische Begriffe

Weblinks


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