- Landkreis Hof
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Wappen Deutschlandkarte 50.28846211.795197Koordinaten: 50° 17′ N, 11° 48′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberfranken Verwaltungssitz: Hof Fläche: 892,55 km² Einwohner: 100.234 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: HO Kreisschlüssel: 09 4 75 NUTS: DE249 Kreisgliederung: 27 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Schaumbergstr. 14
95032 HofWebpräsenz: Landrat: Bernd Hering (SPD) Lage des Landkreises Hof in Bayern Der Landkreis Hof liegt im Nordosten des Regierungsbezirks Oberfranken in Bayern. Kreissitz ist die Stadt Hof, die selbst nicht zum Landkreis gehört, sondern kreisfrei ist.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Gebiet des Landkreises hat eine Ausdehnung von etwa 35 km in Nord-Süd- wie in West-Ost-Richtung. Nachbarkreise sind im Norden der thüringische Saale-Orla-Kreis, im Osten der sächsische Vogtlandkreis und der tschechische Bezirk Eger (Okres Cheb), im Süden der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge und der Landkreis Bayreuth sowie im Westen der Landkreis Kulmbach und der Landkreis Kronach. Die kreisfreie Stadt Hof ist ganz vom Landkreis Hof umgeben, gehört aber selbst nicht zum Kreisgebiet. Die Grenze zu Tschechien ist etwa 25 km lang.
Geographisch gliedert sich das Gebiet des Landkreises in vier Landschaften: Im Nord-Westen liegen die Ausläufer des Frankenwaldes mit seiner höchsten Erhebung, dem Döbraberg (794,6 m ü. NN), und das Selbitztal. Die Selbitz entspringt im südlichen Landkreis und fließt dann nach Norden unter anderem durch die Städte Selbitz und Naila, um an der Kreisgrenze in die Saale zu münden, die ihrerseits ebenfalls im Süden des Kreisgebiets entspringt und östlich der Selbitz unter anderem durch die Kreisstadt Hof fließt. Im Osten des Kreisgebietes liegt das Bayerische Vogtland. Im Süden ziehen sich die Ausläufer des Fichtelgebirges mit dem Großen Waldstein (878 m) hin. Zwischen dem Frankenwald und dem Fichtelgebirge liegt die Münchberger Gneisplatte. Sie wird vor allem landwirtschaftlich genutzt.
Geschichte
Das Gebiet des Landkreises Hof gehörte bis zum 16. Jahrhundert überwiegend zum Markgraftum Brandenburg-Bayreuth. 1792 fiel es an das Königreich Preußen, anschließend an Frankreich. 1810 kam das Kreisgebiet schließlich zu Bayern. 1812 wurden die Landgerichte Hof, Münchberg, Naila, Rehau und Selb gebildet. Die Stadt Hof wurde kreisunmittelbare Stadt. Die Verwaltungs- und Gerichtsbezirke gehörten zum Mainkreis, der ab 1817 als Obermainkreis und ab 1838 als Oberfranken bezeichnet wurde. 1852 wurde die Distriktgemeinde Hof gebildet.
1862 entstanden aus dem Landgerichtsbezirk Hof das Bezirksamt Hof, aus dem Landgerichtsbezirk Münchberg das Bezirksamt Münchberg, aus dem Landgerichtsbezirk Naila das Bezirksamt Naila und aus den Landgerichtsbezirken Selb und Rehau das Bezirksamt Rehau. Das Bezirksamt Rehau wurde 1879/80 durch Abgabe einiger Gemeinden an das Bezirksamt Hof etwas verkleinert. 1919 schied die Stadt Selb aus dem Bezirksamt Rehau aus und wurde kreisunmittelbare Stadt. 1929/31 nahm das Bezirksamt Naila einige Gemeinden des aufgelösten Bezirksamts Teuschnitz und das Bezirksamt Münchberg einige Gemeinden des aufgelösten Bezirksamts Berneck auf.
1939 wurden aus den bisherigen Bezirksämtern Hof, Naila, Münchberg und Rehau die Landratsämter und aus den Bezirken die Landkreise. 1940 wurde Selb wieder in den Landkreis Rehau eingegliedert, doch wurde dies 1946 wieder rückgängig gemacht.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern 1972 wurde der Landkreis Hof um den Landkreis Naila, den Landkreis Münchberg (ohne Gefrees und Streitau), den nördlichen Teil des Landkreises Rehau sowie die Gemeinde Dürrenwaid (Landkreis Kronach), die der Gemeinde Geroldsgrün angegliedert wurde, vergrößert. Der südliche Teil des Landkreises Rehau wurden mit der kreisfreien Stadt Selb dem Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge angegliedert. Die Stadt Gefrees (Landkreis Münchberg) mit Streitau fiel an den vergrößerten Landkreis Bayreuth. 1977 kamen dann noch die Gemeinden Gösmes und Enchenreuth aus dem Landkreis Kulmbach zum Landkreis Hof. Sie wurden in die Stadt Helmbrechts eingegliedert. Der Landkreis Hof musste 1978 die Gemeinde Wölbattendorf, wie bereits 1972 die Gemeindeteile Eppenreuth, Lausenhof, Pirk und Stein der aufgelösten Gemeinde Martinsreuth, an die kreisfreie Stadt Hof abgeben.
Politik
Liste der Landräte
Mai 1945–30. Juni 1946: Anselm Otto Joel 1. Juli 1946–31. Mai 1948: Dr. Paul Weppler SPD 6. Januar 1948–30. Juni 1972: Heinz Schulze SPD Nach der Gebietsreform 1972:
1. Juli 1972–30. April 1978: Heinz Schulze SPD 1. Mai 1978–30. April 1996: Ewald Zuber SPD seit dem 1. Mai 1996: Bernd Hering SPD Kreistag
Kreistagswahl 2008Wahlbeteiligung: 66,7 % (-2,4)%5040302010042,8%31,2%14,0%4,9%4,6%2,5%Gewinne und VerlusteAm 5. Mai 2008 zur konstituierenden Sitzung wurde Hannsjürgen Lommer (Naila, FW) zum Stellvertreter des Landrats gewählt. Weiterer Stellvertreter wurde Alexander Eberl (Schwarzenbach/Saale, SPD). Die Zusammensetzung des Kreistages nach der Wahl am 2. März 2008 ergibt sich wie folgt:
Patenschaft
- 1954 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus dem Landkreis Asch übernommen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Landkreis Hof weist eine weit überdurchschnittliche Industriedichte auf (Anzahl der Beschäftigten je 1000 Einwohner). Wichtigste Branchen sind das Textilgewerbe, die Herstellung von Kunststoffwaren, das Gesundheitswesen und das Baugewerbe. Sehr viele der Beschäftigten sind in der Kfz-Zulieferindustrie tätig. Der Automobilzulieferpark Pole Position in Hof soll die Kompetenzen in diesem Bereich ausbauen. 34 % der Industriebschäftigten sind im Textilgewerbe tätig, 10 % im Maschinenbau, 14 % im Bekleidungsgewerbe und 12 % im Ernährungsgewerbe. Der Raum Hof mit den benachbarten Landkreisen Kulmbach und Bayreuth zählt zu den wichtigsten Textilregionen Deutschlands.
Verkehr
Eisenbahnen
Das Königreich Bayern erbaute schon 1848 die Ludwig-Süd-Nord-Bahn über Bamberg und Kulmbach nach Hof und führte sie zur sächsischen Grenze weiter. Die Verbindung nach Süden wurde 1865 zunächst durch die Hof-Egerer Eisenbahn hergestellt, bis die Bayerische Staatsbahn 1877 die direkte Strecke über Marktredwitz eröffnete. Im Jahre 1887 nahmen zwei Lokalbahnen den Betrieb auf: die Bahnstrecke Hof–Naila–Marxgrün, ab 1898 bis Bad Steben verlängert, und die Bahnstrecke Münchberg–Helmbrechts, die 1924 bis Selbitz weitergeführt wurde. Nach der Jahrhundertwende folgte 1902 die Strecke Münchberg–Zell und 1910 Naila–Schwarzenbach. Die Preußischen Staatseisenbahnen verbanden 1901 Marxgrün durch die Höllentalbahn mit dem thüringischen Blankenstein.
Im Landkreis Hof wurden 37 von insgesamt 129 Kilometern Personenverkehrsstrecken stillgelegt:
- 1945: Blankenstein–Lichtenberg–Marxgrün 6 km
- 1971: Münchberg–Zell 10 km
- 1973: Naila–Schwarzenbach am Wald 10 km
- 1976: Helmbrechts–Selbitz 11 km
Straßen
Luftverkehr
- Regionalflughafen Hof-Plauen in Hof-Pirk
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[2])
- Helmbrechts (8873)
- Lichtenberg (1101)
- Münchberg (10.882)
- Naila (8071)
- Rehau (9427)
- Schauenstein (2044)
- Schwarzenbach a.Wald (4764)
- Schwarzenbach a.d.Saale (7290)
- Selbitz (4507)
- Bad Steben (3471)
- Oberkotzau (5536)
- Sparneck (1663)
- Stammbach (2400)
- Zell im Fichtelgebirge (2131)
- Berg (2417)
- Döhlau (4036)
- Feilitzsch (2869)
- Gattendorf (1119)
- Geroldsgrün (2919)
- Issigau (1088)
- Köditz (2625)
- Konradsreuth (3339)
- Leupoldsgrün (1288)
- Regnitzlosau (2478)
- Töpen (1146)
- Trogen (1553)
- Weißdorf (1197)
- Feilitzsch
(Gemeinden Feilitzsch, Gattendorf, Töpen und Trogen) - Lichtenberg
(Stadt Lichtenberg und Gemeinde Issigau) - Schauenstein
(Stadt Schauenstein und Gemeinde Leupoldsgrün) - Sparneck
(Markt Sparneck und Gemeinde Weißdorf)
Gemeindefreie Gebiete (37,60 km²)
- Forst Schwarzenbach a.Wald (8,28 km²)
- Gerlaser Forst (5,83 km²)
- Geroldsgrüner Forst (16,71 km²)
- Martinlamitzer Forst-Nord (6,78 km²)
Städte und Gemeinden des Landkreises vor der Gebietsreform 1971/78
Vor der Gebietsreform hatte der Landkreis Hof 40 Gemeinden (siehe Liste unten).[3] (Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben):
frühere Gemeinde heutige Gemeinde heutiger Landkreis Autengrün Oberkotzau Landkreis Hof Berg Berg Landkreis Hof Bruck Berg Landkreis Hof Brunnenthal Köditz Landkreis Hof Bug Berg Landkreis Hof Döhlau Hof kreisfreie Stadt Hof Eisenbühl Berg Landkreis Hof Fattigau Oberkotzau Landkreis Hof Feilitzsch Feilitzsch Landkreis Hof Föhrenreuth Konradsreuth Landkreis Hof Förbau Schwarzenbach an der Saale Landkreis Hof Gattendorf Gattendorf Landkreis Hof Gottfriedsreuth Schwarzenbach an der Saale Landkreis Hof Gottsmannsgrün Berg Landkreis Hof Hadermannsgrün Berg Landkreis Hof Haidt Hof kreisfreie Stadt Hof Isaar Töpen Landkreis Hof Joditz Köditz Landkreis Hof Köditz Köditz Landkreis Hof Konradsreuth Konradsreuth Landkreis Hof Leimitz Hof kreisfreie Stadt Hof Leupoldsgrün Leupoldsgrün Landkreis Hof Lipperts Leupoldsgrün Landkreis Hof Martinsreuth Konradsreuth Landkreis Hof Münchenreuth Feilitzsch Landkreis Hof Oberkotzau Oberkotzau Landkreis Hof Rudolphstein Berg Landkreis Hof Schlegel Köditz Landkreis Hof Schnarchenreuth Berg Landkreis Hof Schwarzenbach an der Saale Schwarzenbach an der Saale Landkreis Hof Silberbach Konradsreuth Landkreis Hof Stobersreuth Schwarzenbach an der Saale Landkreis Hof Tauperlitz Döhlau Landkreis Hof Tiefengrün Berg Landkreis Hof Töpen Töpen Landkreis Hof Trogen Trogen Landkreis Hof Unterkotzau Hof kreisfreie Stadt Hof Vierschau Regnitzlosau Landkreis Hof Wölbattendorf Hof kreisfreie Stadt Hof Zedtwitz Feilitzsch Landkreis Hof Sonstiges
Aus sprachwissenschaftlicher Sicht interessant ist die südöstlich des Landkreises Hof verlaufende Sprachgrenze zwischen dem ostfränkischen und dem nordbairischen Dialekt und innerhalb des Ostfränkischen zwischen dem Oberfränkischen und Vogtländischen.
Literatur
- Reinhard Feldrapp, Godehard Schramm: Der Landkreis Hof in Bayern. Hoermann Verlag im Medienhaus Mintzel-Münch, Hof 2003, ISBN 3-88267-065-7.
- Arnd Kluge, Beatrix Münzer-Glas: Stadt und Landkreis Hof. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-192-9.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Landkreis Hof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Landkreis Hof: Wappengeschichte vom HdBG
- Links zum Thema Hof (Landkreis) im Open Directory Project
- Literatur von Landkreis Hof im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Landkreis Hof: Amtliche Statistik des LStDV
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
- ↑ http://geschichte-on-demand.de/bay_hof_saale.html
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