- Hakenkirschen
-
Hakenkirschen Systematik Ordnung: Sandelholzartige (Santalales) Familie: Olacaceae Unterfamilie: Ximenioideae Tribus: Ximenieae Gattung: Hakenkirschen Wissenschaftlicher Name Ximenia L. Die Hakenkirschen (Ximenia) sind eine Pflanzengattung mit pantropischer Verbreitung in der Familie der Olacaceae.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Hakenkirschen sind Sträucher oder niedrige Bäume. Die Zweige sind an ihren Enden häufig bedornt. Die Laubblätter stehen gegenständig oder in Büscheln an kurzen Sprossen. Die Blütenstände sind Büschel oder Spirren von zwittrigen Blüten. Der Kelch ist becherförmig und vier- bis fünfzähnig. Er ist ausdauernd und nicht fortwachsend. Die Krone ist vier- bis fünfzählig. Die Kronblätter sind nicht verwachsen und dicht zottig auf der Innenseite. Die äußere Hälfte ist zurückgebogen. Die Staubblätter sind acht oder zehn an der Zahl. Die Staubfäden sind fadenförmig, die Staubbeutel linear. Der Fruchtknoten ist oberständig und zumeist vierlappig (selten dreilappig). Die Samenanlage sind drei oder vier an der Zahl. Der Griffel ist schlank, die Narbe köpfchenförmig. Die Früchte sind eiförmige, einsamige Steinfrüchte.
Etymologie
Charles Plumier benannte die Gattung in dem Werk Nova Plantarum Americanarum Genera (Paris, 1703) zu Ehren des spanischen Mönchs Francisco Ximénez. Dieser hatte in seiner vierbändigen Naturbeschreibung Quatro libros de la Naturaleza Pflanzen beschrieben, die er von 1571 bis 1577 in Mittelamerika gesammelt hatte. Carl von Linné übernahm in seiner Erstbeschreibung im Jahre 1753 Plumiers Benennung.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Gattung ist pantropisch, das heißt sie findet sich in fast allen tropischen und subtropischen Regionen. Die Arten der Gattung kommen innerhalb der Tropen bevorzugt in Regionen mit Trockenwäldern und Savannen vor. Auf dem amerikanischen Doppelkontinent wachsen diese Pflanzen zwischen Baja California Sur, Florida und dem nördlichen Argentinien, in Afrika reicht das Verbreitungsgebiet vom Sudan bis in nördliche Regionen Südafrikas. Darüber hinaus kommt die Gattung im tropischen Asien und im nordöstlichen Australien vor. Das größte Verbreitungsgebiet besitzt die pantropische Art Ximenia americana, die fast das gesamte Areal der Gattung besiedelt. Ximenia caffra kommt im östlichen und südlichen Afrika vor, die übrigen sechs Arten besiedeln relativ kleine Areale auf den Inseln Kuba und Hispaniola, sowie in Mexiko, Brasilien und Paraguay.
Verwendung
Die medizinische Anwendbarkeit der Art Ximenia americana wurde unter anderem von Biologen der Ahamadu Bello University in Nigeria geprüft. Dabei wurde bestätigt, dass Extrakte der Rinde bei Parasitenbefall als auch bei der Schlafkrankheit lindernd wirken.[1] Eine entzündungshemmende Wirkung der Früchte dieser Art ist durch Untersuchungen brasilianischer Biologen bestätigt. [2] Eine krebsbekämpfende Wirkung von Inhaltsstoffen dieser Pflanze wurde im Jahre 2005 in Untersuchungen am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg an 17 Tumorarten in vivo und in vitro dokumentiert. [3]
Systematik
Die Gattung der Hakenkirschen gehört in die Tribus Ximenieae, der die Unterfamilie Ximenioideae der Familie Olacaceae bildet. Neben ihr gehören noch drei Gattungen zu dieser Tribus: Curupira, Douradoa und Malania.
Die Gattung umfasst acht Arten:
- X. americana L. - pantropisch
- X. caffra Sond. - Ost- und Südafrika
- X. coriacea Engl. - östliches Brasilien
- X. horrida Urb. et Ekman - Hispaniola
- X. intermedia (Chodat et Hassl.) DeFilipps - Brasilien, Paraguay
- X. parviflora Benth. - Mexiko
- X. pubescens Standl. - Mexiko
- X. roigii León - Kuba
Literatur
- Mei-chen Chang, Lien-ching Chiu, Zhi Wei: Ximenia. In: Flora of China. 5, S. 200 (Online ; Stand: 20. Mai 2008).
- Garcia J.G. 1963: Olacaceae. In: Exell A.W., Fernandes A. & Wild H. (Hrsg.): Flora Zambesiaca, vol. 2, part 1. pp. 328-336 (Online, Stand 11. März 2009).
- Sleumer H.O. 1984: Olacaceae. Flora Neotropica Monographs 38: 1-159.
Weblinks
- Tropicos - Missouri Botanical Garden: Ximenia
- Ximenia americana in U. Brunken, M. Schmidt, S. Dressler, T. Janssen, A. Thombiano & G. Zizka: West African plants - A Photo Guide. Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt/Main 2008.
Einzelnachweise
Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Literatur und Weblinks angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:
- ↑ V. A. Maikai, J. A. Nok, A. O. Adaudi, C. B. I. Alawa: In vitro antitrypanosomal activity of aqueous and methanolic crude extracts of stem bark of Ximenia americana on Trypanosoma congolense. In: Journal of Medicinal Plants Research. 2, Nr. 33, März 2008, ISSN 1996-0875, S. 55-58 (PDF).
- ↑ T. L. M. V. Dias, G. Muniz, V. Uchoa, A. E. G. Santana, João Xavier de Araújo Jr, M. S. Alexandre-Moreira: Antinociceptive and Antiinflammatory Activity of a Catechin Isolated from Ximenia americana (Oleacaceae). In: 50 Years of the Phytochemical Society of Europe: Highlights in the Evolution of Phytochemistry. Elsevier, Cambridge 2007.
- ↑ C. Voss, E. Eyol, M. R. Berger: Identification of potent anticancer activity in Ximenia americana aqueous extracts used by African traditional medicine. In: Toxicology and applied pharmacology. 211, Nr. 3, März 2006, ISSN 0041-008X, S. 177-87.
Wikimedia Foundation.