- Aline Furtmüller
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Aline Furtmüller (* 20. Oktober 1883 in Wien; † Dezember 1941 in New York City) war eine österreichische Politikerin der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SDAP.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Aline Furtmüller kam als Tochter von Samuel Klatschko oder Klačko, einem um 1880 aus Russland geflüchteten Revolutionär, zur Welt. Sie studierte Französisch. Nach ihrer Promotion im Jahr 1908 ergriff sie den Lehrerberuf, den sie aber erst nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie auch ausüben konnte.
Von 1904 bis 1909 war sie im mittelböhmischen Kladno mit dem Aufbau der Ortsgruppe des „Verein Freie Schule“ beschäftigt. In einem nicht genannten Zeitabschnitt war sie als Lehrerin an der Schwarzwaldschule in Wien tätig.
Zwischen 1919 und 1934 war Aline Furtmüller – sie hatte unterdessen den Lehrer Carl Furtmüller geheiratet – Mitglied des Wiener Landtag und Gemeinderates. Sie engagierte sich in der Bildungsbewegung und war Vorsitzende der sozialdemokratischen Frauenorganisation von Wien-Landstraße. Bei den politischen Diskussionen, zu denen das Ehepaar regelmäßig lud, waren Otto Bauer, Alfred Adler, Max Adler sowie Leopoldine und Otto Glöckel Stammgäste.
Nach den Ereignissen des Frühjahrs 1934 wurde das Ehepaar Furtmüller zunächst inhaftiert und anschließend fristlos entlassen.
Entweder 1938 oder 1939 emigrierten die Beiden nach Paris. Für 1939 als Zeitpunkt der Emigration würde die Information passen, dass Aline Furtmüller die Kinder der inhaftierten Käthe Leichter in Pflege genommen und dafür von der Sozialistischen Arbeiterhilfe SAH finanziell unterstützt wurde [1] In Paris waren sie Mitglieder des „Kreises österreichischer Sozialisten“ in der Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten.
Im Sommer 1940 flüchteten sie zunächst weiter nach Südfrankreich und wurden später wegen des illegalen Grenzübertritts nach Spanien verhaftet und für mehrere Monate dort inhaftiert. Nach ihrer Enthaftung konnten sie ihre Reise nach New York fortsetzen, wo Aline Furtmüller allerdings im Dezember 1941 nach der Ankunft verstarb.
Gedenken
1949 wurde ein vor dem Zweiten Weltkrieg errichteter Gemeindebau in der Ziegelofengasse 12 – 14 in Wien-Margareten in „Aline Furtmüller-Hof“ benannt. Nach dem Tod ihres Mannes Carl wurde der Hof auf „Furtmüllerhof“ umbenannt.
Fußnoten
- ↑ Claudia Kuretsidis-Haider, Andrea Steffek: Vermögensentzug bei politisch verfolgten Personen: Eine Untersuchung. 2004, Oldenbourg, ISBN 3-486-56797-7
Literatur
- Claudia Kuretsidis-Haider, Andrea Staffek: Vermögensentzug bei politisch verfolgten Personen : eine Untersuchung am Beispiel jener 304 Prozesse, in denen der nationalsozialistische Volksgerichtshof oder das Oberlandesgericht Wien die Einziehung von Tatwerkzeugen verfügten, Verlag R. Oldenbourg, Wien, 2004, ISBN 3-7029-0505-7
- Friedrich Stadler: Vertriebene Vernunft: Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft, Verlag Jugend & Volk, Wien
Weblinks
- Eintrag über Aline Furtmüller im Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie
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