Hamburg-Klein Borstel

Hamburg-Klein Borstel
Wappen des Heimatvereins Klein Borstel e. V.

Klein Borstel ist ein Ortsteil im Hamburger Bezirk Nord. Verwaltungsmäßig gehört es zum Stadtteil Ohlsdorf. Die Bebauung besteht überwiegend aus Einzelhäusern.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Verkehrsanbindung

Geologisch befindet sich Klein Borstel auf einem Geestrücken der letzten Eiszeit, der durch die Alster durchbrochen wird. Hierdurch ergibt sich eine Hanglage des Stadtteils zur Alster hin.

Im Süden grenzt Klein Borstel an den Friedhof Ohlsdorf, im Norden und Westen - begrenzt durch die Parkanlagen am Verlauf der Alster - an Fuhlsbüttel und im Osten an Wellingsbüttel.

Heute wird der Stadtteil hauptsächlich durch die Wellingsbütler Landstraße sowie zwei Bahnlinien im HVV angebunden. In Klein Borstel befinden sich die Stationen Klein Borstel der U-Bahn (Langenhorner Bahn, heute "U1") und Kornweg (Klein Borstel) der S-Bahn (Alstertalbahn, heute "S1").

Geschichte

Am 1. Mai 1304 schenkte Graf Adolf V. von Holstein-Segeberg das Dorf "Borstelde" dem hamburgischen Bürger Johann vom Berge. Nachdem der männliche Teil der Familie vom Berge (oder de Monte) ausgestorben ist, erwirbt das St. Georgs-Hospital das Dorf zwischen 1488-1615 nach und nach. Nach der französischen Besatzung durch Napoleon wird das Dorf in den Jahren 1814-1830 erneut durch das St. Georgs-Hospital erworben.

1830 wird Klein Borstel der Verwaltung der Stadt Hamburg unterstellt. Zum ersten Mal wird 1872 die Gemeinde-Versammlung "Landgemeinde Klein Borstel-Struckholt" gewählt, aus den Untertanen des St. Georgs-Hospital wurden politisch vollberechtigte Grundeigentümer und Einwohner.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Klein Borstel ländlich geprägt und bestand vorwiegend aus Feldern mit Knickbegrenzungen, kleinen Eichenwäldern und einzelnen Bauernhöfen. Die einzige Straßenverbindung war die Wellingsbüttler Landstraße die von Hamburg zum Herrenhaus Wellingsbüttel führte.

Mit der Ausweitung des Hamburger Siedlungsgebietes kamen gegen Ende des 19. Jahrhunderts zuerst meist wohlhabende Familien, die sich entlang der Wellingsbütler Landstraße Villen errichteten. Diese Bebauung prägt noch heute den Charakter des Stadtteils.

1913 wird die Dorfschaft als Vorort in das hamburgische Stadtgebiet eingemeindet, dies markiert das Ende der Gemeindevertretung. Mit der Eröffnung der Alstertalbahn mit der Bahnstation Kornweg/Klein Borstel im Jahre 1916 und der Eröffnung der Langenhorner Bahn mit der Bahnstation Klein Borstel im Jahre 1921 wurde Klein Borstel verkehrstechnisch an Hamburg angebunden. Es war das Ende der ländlichen Nutzung des Areals.

1938 wird Klein Borstel mit Ohlsdorf vereinigt.

Bauwerke

  • Die Frank'sche Siedlung des Architekten Paul August Reimund Frank steht unter Denkmalschutz.
  • Die Maria-Magdalenen-Kirche an der Stübeheide.

Bilder

Persönlichkeiten

Literatur

  • Klaus Timm: ... an Stelle von einem Denk-Mal in Klein Borstel - für die Nazi-Opfer, Verfolgung und Widerstand, Hamburg 2004
  • Klaus Timm: 75 Jahre kirchliches Leben in Klein Borstel, Pastor Rudolf Timm und die Maria- Magdalenen-Gemeinde, Hamburg 2005
  • Klaus Timm: Die Ermordung des Lehrers Ernst Mittelbach, Hamburg 2006

Weblinks

53.62777777777810.0333333333337Koordinaten: 53° 37′ 40″ N, 10° 2′ 0″ O


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