Handelshochschule Berlin

Handelshochschule Berlin
Handelshochschule von der Spandauer Straße aus, im Vordergrund die Heilig-Geist-Kapelle

Die Handelshochschule Berlin war von 1906 bis 1946 eine akademische Ausbildungsstätte in der Spandauer Straße 1.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1904 hatte die Berliner Kaufmannschaft die Gründung einer Handelshochschule beschlossen. Am 27. Oktober 1906 wurde sie feierlich eröffnet. Ihr Gründungsrektor war der Historiker Ignaz Jastrow. 1918 hatte der Staatsrechtler Hugo Preuß das Rektorat inne.

1920 übernahm die Industrie- und Handelskammer Berlin die Schule, und wandelte sie im Juli 1926 in eine Anstalt öffentlichen Rechts. Am 1. Oktober 1931 wurde − nach seiner Wahl durch die Kollegenschaft − Moritz Julius Bonn Rektorat der Handelshochschule.[1]

Am 1. November 1935 erfolgte eine Umbenennung in Wirtschaftshochschule Berlin.[2] Einer ihrer Dozenten war zu diesem Zeitpunkt beispielsweise der rassenideologische Russlandforscher Gerhard von Mende.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Handelshochschule unter Mitwirkung des Ökonomen Jürgen Kuczynski in die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin integriert.

Gebäude

Durch das Architekturbüro Cremer & Wolffenstein wurde 1904–1906 ein Neubau ausgeführt. Das Baugrundstück in Berlin-Mitte befand sich an einem der damaligen Zentren der Berliner Finanzwelt neben Börse und Handelskammer in der Neuen Friedrichstraße (hier heute Anna-Louisa-Karsch-Straße) und Spandauer Straße 1. In den Komplex einbezogen wurde eines der ältesten Gebäude Berlins, die Kapelle des Heilig-Geist-Spitals (um 1300), die bis heute als Hörsaal und Festsaal dient. Das Ensemble steht unter Denkmalschutz.[3]

Ehrendoktorate

Dozenten

Ehemalige Studenten

Literatur

  • Das neue Gebäude der Handelshochschule zu Berlin. In: Deutsche Bauzeitung. Jg. 40 (1906), urn:nbn:de:kobv:co1-opus-21888, S. 583–586 (Heft 86, Teil 1), S. 591–592 (Heft 87, Teil 2).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. M. J. Bonn: So macht man Geschichte. Bilanz eines Lebens. List, München 1953. S. 327.
  2. Frank-Rutger Hausmann, Anglistik und Amerikanistik im „Dritten Reich“. Frankfurt a.M. 2003, S. 207, ISBN 3-465-03230-6. Online: Google Buchsuche
  3. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
52.52113.4029

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