- Handstrickgarn
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Als Handstrickgarn bezeichnet man ein Garn, welches speziell für das handarbeitliche Stricken mit Handstricknadeln hergestellt wird. Es besitzt meist eine niedrigere Spinn- und Zwirndrehung als Maschinen- oder Webgarne. Verkauft wird es in unterschiedlichen Knäuelformen oder Strängen. Umgangssprachlich wird beim Handstrickgarn meist auch von Strickwolle oder ungenau einfach von Wolle gesprochen.
Inhaltsverzeichnis
Typen
Man kann grundsätzlich zwischen linearen Basisgarnen und Effektgarnen unterscheiden. Die Grenzen zwischen beiden Garntypen sind jedoch fließend.
Lineare Basisgarne
Bei den linearen, also eher glatten Garnen handelt es sich häufig um solche, die zum Stricken von Socken oder Pullovern eingesetzt werden. Im Sockenbereich ist die Mischung 75% Wolle 25% Polyamid seit über 50 Jahren am Markt vertreten. In neuerer Zeit wird diese Mischung zunehmend durch technisch vorteilhaftere Mischungen aus Wolle mit Funktionsfasern, wie z.B. Polycolon abgelöst. Im Pulloverbereich werden oft reine Wollgarne, Baumwolle, Mischungen mit Wolle/Acryl, reine Chemiefasergarne oder ebenfalls Sockengarne bzw. Sockenwolle eingesetzt.
Effektgarne
Effektgarne sind Zier- oder Fantasiegarne, bei denen auf verschiedenen Fertigungswegen eine bewegte, unruhige oder ausdrucksstarke Oberflächenstruktur erzeugt wird. Dieses wird z.B. bei Effektzwirnen durch das Verzwirnen zweier oder mehrerer unterschiedlich starker Fäden auf einer Effektzwirnmaschine erreicht. Weitere Effektzwirne sind beispielsweise Boucle, Loup, Vrille. Effektgarne lassen sich auch durch ungleiches Spinnen (Flammengarne, Titermischungen), durch Beimischen von Fremdfasern oder -Teilen (Noppengarne, Stichelhaare), durch Farb- und Glanzeffekte (Metallicgarne) sowie durch modifizierte Fertigungsschritte (Dochtgarn) erzielen. Neben optischen Effekten werden neuerdings auch Funktionsgarne mit physiologischen Vorteilen entwickelt. Im Effektgarnbereich werden häufig Chemiefasern eingesetzt.
Siehe auch
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