- Hanna Berger
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Hanna Berger, Johanna Berger (* 1910 in Wien; † 15. Jänner 1962 in Berlin) war eine deutsch-österreichische Tänzerin und Widerstandskämpferin.
Leben
Sie zählt als Vertreterin des modernen freien Tanzes. Früher als viele andere ging sie bereits in eine neue Phase des Ausdruckstanzes. Sie tanzte u.a. im Ensemble von Mary Wigman und Trudi Schoop. Hanna Berger tanzte am Hebbel- und am Renaissance-Theater in Berlin und in der Spielzeit 1942/43 am „Reichsgautheater Posen“. Am 24. Oktober 1942 wurde sie in Posen von der Gestapo verhaftet und am 20./21. August 1943 vor dem Volksgerichtshof angeklagt.
Durch ihre Partnerschaft mit Fritz Cremer hatte sie Kontakt zum Widerstandskreis an der Kunstgewerbeschule in Berlin-Charlottenburg, die 1942 als Mitkämpfer der Gruppe um Kurt Schumacher von der Gestapo verhaftet wurden. Aus der Haft konnte sie fliehen und lebte bis zum Kriegsende illegal in der Steiermark. In der Nachkriegszeit unterrichtete Berger Tanz in Wien und Berlin.
Beerdigt wurde Hanna Berger auf dem Meidlinger Friedhof (B-14-15) in Wien in einem ehrenhalber gewidmeten Grab.
Das überlieferte Werk Bergers ist fragmentarisch, doch es gibt noch Schülerinnen, die sich ihrer erinnern, allen voran Ottilie Mitterhuber, die von 1947 bis 1951 bei Hanna Berger studiert hat. In Erinnerung kam Hanna Berger einem größeren, tanzinteressiertem Publikum erst wieder durch Andrea Amort, die 2000 das Stück "Hanna Berger: Retouchings" schuf.
Literatur
- Andrea Amort, Mimi Wunderer-Gosch (Hrsg.): Österreich tanzt. Geschichte und Gegenwart. Böhlau Verlag: Wien/Köln/Weimar 2001. ISBN 3-205-99226-1
- Andrea Amort: Hanna Berger. Spuren einer Tänzerin im Widerstand. Christian Brandstätter Verlag: Wien 2010. ISBN 978-3-85033-188-3
Weblinks
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