- Hans Gruner
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Hans Gruner (* 10. März 1865 in Wahrenbrück; † 6. August 1943 in Jena) war ein deutscher Afrikaforscher und Kolonialbeamter in Togo.
Leben und Werk
Gruner studierte in Jena und in Freiburg im Breisgau allgemeine Naturwissenschaften und betrieb 1887 bis 1891 insbesondere Chemie, Mineralogie, Geologie und arbeitete auf den Sternwarten in Leipzig und Jena. Er schloss seine Studien als Dr. phil ab.
1892 erhielt Gruner von der deutschen Regierung den Auftrag, den Militärposten Misahöhe im damals deutschen Togoland in eine wissenschaftliche Station umzuwandeln. Als Engländer und Franzosen sich 1893 und 1894 im Wettlauf um Afrika bemühten, die Länder westlich des Nigers ihrer Kolonialherrschaft zu unterwerfen, unternahm Gruner zusammen mit dem Arzt Dr. Döring (* 1868) und Leutnant Carnap-Quernheimb auf Befehl der Regierung eine größere Expedition von Togo nach Sokoto. Er brach dazu am 6. November 1894 von Misahöhe auf und erreichte Ende Januar 1895 Kankantschali, wo er einen Bündnisvertrag mit dem Fürsten von Gurma abschloss. Die Reisenden trafen dann am 19. Februar in Say ein und machten im März einen Abstecher nach Gando in Sokoto und kehrten durch Borgu nach Togo zurück.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Deutschland war Gruner zwischen 1892 und 1899 in Sansanne-Mangu und dann bis 1914 in Misahöhe als Stationsleiter und Bezirksamtmann tätig. Gemeinsam mit seiner Frau Luise wurde er nach Kriegsbeginn in Dahomey interniert.
Der Geheime Regierungsrat a. D. Dr. Hans Gruner starb am 6. August 1943 in Jena.
Literatur
- Hans Gruner, Peter Sebald (Hrsg.): Vormarsch zum Niger. Die Memoiren des Leiters der Togo-Hinterlandexpedition 1894/95. Edition Ost, Berlin 1997, ISBN 3929161079.
Weblinks
- Literatur von und über Hans Gruner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gruner, Hans, in: Deutsches Kolonial-Lexikon, Band I, Leipzig 1920, S. 768.
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