Hans Jürgen Diehl

Hans Jürgen Diehl

Hans-Jürgen Diehl (* 22. Mai 1940 in Hanau) ist ein deutscher Maler des Neuen Realismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Diehl studierte ab 1959 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München bei H. Kaspar, der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris bei Prof. Legeult und an der Hochschule für Bildende Künste Berlin. Im Jahr 1964 war er Meisterschüler von Hann Trier und ab 1977 Professor für Malerei an der Hochschule der Künste Berlin. Diehl ist Gründungsmitglied der Ausstellungsgemeinschaft Großgörschen 35, einer Selbsthilfegalerie Berliner Künstler in der Hinterhof-Fabriketage in Berlin und gehörte dieser bis 1969 an. Als „Section Großgörschen 35“ vereinten sich ab 1966 Berliner Realisten und vertraten ein kritisches künstlerisches Programm, das von der Kunstbewegung der Dresdner und Berliner Veristen der 1920er Jahre beeinflusst ist. Der Gruppe gehörten auch die Künstler Ulrich Baehr, Werner Berges, Peter Sorge, Maina-Miriam Munsky, Wolfgang Petrick und Lambert Maria Wintersberger an. Der Künstler steht in der Berliner Kunstszene für einen kritischen und sozialkritischen Realismus, der an die Neue Sachlichkeit der 1920er Jahre anschließt. Er vertritt einen modernen gegenständlichen Stil, surreal, sozialkritisch und fotorealistisch.

Hans-Jürgen Diehl lebt in Berlin und New York.

Werk

Die Werke des Berliner Künstlers kann man dem Themenbereich des Kritischen Realismus zuordnen. Diehl zeigt in Bildszenen politische und sexuelle Manipulationen, jedoch im Unterschied zu Petrick im strengen Form- und Farbregulativ. Diehls perspektivischer Fotorealismus wird beim Betrachten zur Bildfalle. Während Petricks Realismus Zerrbilder darstellt, erscheinen Diehls Bilder manipulierte Fotomontagen authentisch.

Ausstellungen

Einzelausstellungen im In- und Ausland (Auswahl):

  • 1964 und 1966 Galerie Großgörschen 35, Berlin
  • 1972 Institut für Moderne Kunst, Nürnberg
  • 1976, 1980 und 1989 Galerie Poll, Berlin
  • 1977 Ulmer Museum und Kunstverein Hannover
  • 1985 Staatliche Kunsthalle Berlin
  • 1992, 1995, 1997 und 1999 Galerie Limmer, Freiburg, Köln
  • 2000, 2002 und 2005 Kesselhaus Hannover-Linden
  • 2005 Kunsthaus Potsdam
  • 2008 Kolvenburg

Gruppenausstellungen (Auswahl):

  • 1965 Ein Jahr Großgörschen, Berlin
  • 1968 Europäische Druckgrafik, Den Haag
  • 1971 Biennale des Jeunes, Paris
  • 1974 Salon de Peinture, Paris X. Biennale Internationale d.Art, Menton
  • 1977 Berlin Now, New School Art Center, New York
  • 1980 Ugly Realism, Institute of Contemporary Arts, London
  • 1983 Dreams and Nightmares, Hirshhorn Museum, Washington D.C.
  • 1989 Stationen der Moderne, Berlinische Galerie
  • 1991 Interferenzen, Riga, St. Petersburg Um 68, Kunsthalle Düsseldorf, Zürich, Berlin Hugh Lane Municipal Gallery of Modern Art, Dublin.

Literatur

  • Juliane Roh: Deutsche Kunst seit 1960. München 1971.
  • Wieland Schmied: Malerei nach 1945. Frankfurt a. M.
  • Peter Sager: Neue Formen des Realismus Kunst zwischen Illusion und Wirklichkeit. DuMont Buchverlag, Köln 1977, ISBN 3-7701-0656-3.
  • Johann-Karl Schmidt: "Großstadtkunst", Ulm 1977.
  • Johann-Karl Schmidt: "Weg aus einer Utopie", Berlin 1985, ISBN 3-88725-175-X.
  • Alfred W. Maurer: Neuer Realismus - Begriffe und Künstler. Saarbrücken 2006.

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