- Hans Krüsi (Maler)
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Hans Krüsi (* 15. April 1920 in Zürich; † 9. September 1995 in St. Gallen) war ein schweizerischer Maler und ein stadtbekanntes Original in Zürich. Er ist ein wichtiger Vertreter der Art Brut.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Krüsi war ein uneheliches Kind der Emma Krüsi und wuchs bei Pflegeeltern in Speicher AR auf. Mit einer schlechten Schulbildung und einiger Jahre Arbeit als Knecht und Gärtnerhilfe ging er 1947 nach St. Gallen und machte sich selbständig. Er fuhr frühmorgens an verschiedene Orte und verkaufte Blumen, die er entweder selbst in den Alpen gepflückt oder im Grosshandel gekauft hatte. Sein Hauptstandort war in Zürich an der Bahnhofstrasse. Mit 16 Jahren hatte er zu fotografieren begonnen und später begann er zu malen. Zuerst malte er auf Servietten und ähnlichen Unterlagen, danach auch auf anderen Materialien. Seine bevorzugten Motive waren Tiere und die Natur.
Seit Mitte der siebziger Jahre verkaufte Krüsi auf seinem Zürcher Blumenstand auch eigene Zeichnungen und Malereien. Dabei war er so erfolgreich, dass er bald mehr Geld mit seinen Bildern als mit seinen Blumen verdiente.
1980 stellte die renommierte Zürcher Galerie Buchmann zum ersten Mal seine Bilder aus, die bald in der Kunstszene grosses Interesse fanden und die Aufmerksamkeit der Schweizer Presse an dem Sonderling, Autodidakten und ausserordentlich kreativen und originellen Künstler weckte. Als er im September 1995 an einem Lungenemphysem starb, war er ein reicher Mann.
Krüsis bisher zu grossen Teilen noch nicht gesichteter Nachlass umfasst neben ca. 4000 Bildern und Zeichnungen eine grosse Menge von Fotografien, Negativen, Polaroids und durch Übermalungen bearbeitete Fotografien, sowie Tonbandaufnahmen und Toncollagen, sowie ein Reihe von Prosatexten und Gedichten neben einer unübersehbaren Menge von anderen unbearbeiteten Materialien.
Am 19. September 2009 wurde das von Michael Stauffer aus dem Nachlass Hans Krüsis zusammengestellte Hörspiel „Stauffer an Krüsi antworten“ im Deutschlandfunk zum ersten Mal gesendet.[1]
Ausstellungen
- Hans Krüsi. Auch ein Nichts kann etwas werden... Eine Werkübersicht, Kunstmuseum des Kantons Thurgau, 8. April - 7. Oktober 2001
Literatur
- Dorothee Messmer, Markus Landert: Auch ein Nichts kann etwas werden. Sulgen 2001
- Marc Fenoli,"Hans Krüsi, vache d'artiste", Zeitschrift Alpe 9, Oktober 2000, Glénat-Dauphinois Museum, Grenoble-Frankreich
- Stauffer, Michael: Stauffer an Krüsi antworten. – Luzern: Der gesunde Menschenverstand, 2008. ISBN 978-3-905825-05-3
Weblinks
- Literatur von und über Hans Krüsi (Maler) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ausführliche Biografie mit Fotos
- Dorothee Messmer: Der Berg im Depot. Einblick in Krüsis Nachlass
- Kurzbiografie
- Biografie
- Stauffer an Krüsi antworten- Ich kann ohne Esel nicht sein; Hörspiel von Michael Stauffer, Ursendung Deutschlandfunk, 19. September 2009, 20:00 Uhr. Abgerufen am 21. September 2009.
Einzelnachweise
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