Hans Krüsi (Täufer)

Hans Krüsi (Täufer)

Hans Krüsi (Hans Nagel) (* in St. Georgen (SG); † 27. Juli 1525 in Luzern) war ein Schweizer Täuferprediger, der in der Gegend von St. Gallen aktiv war.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Titelblatt von Hans Krüsis Taufbüchlein

Hans Krüsi war Hilfslehrer (Provisor) an der Lateinschule in Wil SG. Er liess sich im April 1525 zum Täufertum bekehren. Nach einer Begegnung mit Konrad Grebel entschloss er sich, als Prediger tätig zu werden. Er gab seinen Beruf als Lehrer auf und erlernte das Weberhandwerk.

Krüsi erzielte grossen Erfolg mit seiner Missionstätigkeit. Im Juni 1525 wurde er wegen unerlaubten Predigens ins St. Galler Gefängnis gesteckt und gegen Urfehde wieder entlassen. Nach Pfingsten 1525 trat er als Prediger im Siedlungsraum Tablat SG auf. Hier hielt er Trauungen, taufte Erwachsene, teilte das Abendmahl nach reformatorischer Art aus und reinigte die Kapelle von Bildern und Reliquien.

Im Juli 1525 sprach die Tagsatzung in Baden einen Haftbefehl gegen Krüsi aus. Krüsi wurde daraufhin nachts gefangen genommen und nach Luzern, einem der Schirmorte der Fürstabtei St. Gallen, überstellt, wo ihm der Prozess gemacht wurde. Hans Krüsi wurde als Ketzer zum Feuertod verurteilt und am 25. Juli 1525 zu Pulver und Asche verbrannt. Er gilt neben Eberli Bolt als einer der ersten Täufermärtyrer der Schweiz.

Werke

  • Von dem Glawbenn Gotes Der allein selig machett/ und nur vom hymel geben würdt: Von dem Tauff Christi. Von dem Wasser/ das uns nit selich machen mag. Hanns Nagel vonn Klingnaw Ain Ledergerber. Augsburg 1525.

Literatur

  • Andrea Strübind: Eifriger als Zwingli. Die frühe Täuferbewegung in der Schweiz. Berlin 2003, ISBN 3-428-10653-9
  • Joseph Schacher: Geschichte der Luzerner Täufer. In: Der Geschichtsfreund. Jahrgang 118, 1965, S. 187–229.
  • Heinold Fast: Hans Krüsis Büchlein über Glauben und Taufe. Ein Täuferdruck von 1525. In: Zwingliana. Jahrgang XI, 1962, Nr. 1, S. 456–475.
  • Johann Keßler's Sabbata mit kleinen Schriften und Briefen, herausgegeben von R. Egli (mit einer Biographie Keßlers von Egli). St. Gallen 1902.

Weblinks


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