Hans Mersmann

Hans Mersmann

Hans Mersmann (* 6. August 1891 in Potsdam; † 24. Juni 1971 in Köln) war ein deutscher Musikforscher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mersmann studierte in München und Berlin. Im Jahre 1916 promovierte er mit der Dissertation „Chr. L. Boxberg und seine Oper Sardanapalus“. Ein Jahr später erhielt er von der preußischen Volksliederkommission den Auftrag zum Aufbau eines Volksliedarchivs. Von 1924 bis 1933 versah er die Schriftleitung der renommierten Zeitschrift „Melos“. 1926 wurde er außerordentlicher Professor an der Technischen Hochschule in Berlin. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste er 1933 die Hochschule verlassen, weil er sich immer wieder für die Neue Musik eingesetzt hatte. Anschließend schlug er sich als privater Musiklehrer durch.[1] Noch 1935 wurde er von der Nationalsozialistischen Kulturgemeinde als „Musik-Bolschewist“ diffamiert.[1]

In der Zeit von 1947 bis 1957 war er Leiter der Hochschule für Musik Köln, von 1953 stand er darüber hinaus der deutschen Sektion des Internationalen Musikrats der UNESCO vor.

Bibliographie

  • Kulturgeschichte der Musik in Einzeldarstellungen, Berlin 1921-25
  • Angewandte Musikästhetik, Berlin 1926
  • Eine deutsche Musikgeschichte, Potsdam/Berlin [1934]
  • Die Tonsprache der neuen Musik, Mainz 1928
  • Musikhören, Potsdam u. Berlin 1952

Literatur

  • Fritz Schieri: Mersmann, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, S. 175 f.
  • Walter Wiora: Musikerkenntnis und Musikerziehung. Festschrift zum 65. Geburtstag von Hans Mersmann, Kassel 1957

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 406.

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