Hans Peter des Courdes

Hans Peter des Courdes

Hans Peter des Coudres (* 27. September 1905 in Berlin-Spandau; † 8. Januar 1977) war ein deutscher Jurist und Bibliothekar.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Des Coudres war bereits 1930 Mitglied der NSDAP.[1] Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Göttingen, Leipzig und Den Haag legte des Coudres 1932 die erste juristische Staatsprüfung ab und wurde 1933 in Leipzig mit einer Arbeit zur Durchführung des Kinderarbeitsschutzrechts promoviert. Im selben Jahr wurde er Volontär an der Deutschen Bücherei in Leipzig. 1935 legte er die Fachprüfung für den höheren Bibliotheksdienst ab und wurde Mitglied der SS.[1] Anschließend war er Leiter der SS-Bibliothek („Bibliothek der Gesellschaft zur Förderung und Pflege deutscher Kulturdenkmäler“) auf der Wewelsburg, einer von Himmler gepachteten Schulungs- und Kultstätte der SS.

1936 publizierte des Coudres eine Verherrlichung der SS unter dem Titel: Die Schutzstaffel als geistiger Stoßtrupp.[1]

1939 wurde des Coudres Direktor der Landesbibliothek Kassel. Die von ihm begonnene Neuorganisation wurde durch den Kriegsbeginn unterbrochen, als sich des Coudres freiwillig zur Waffen-SS meldete. 1944 wurde er SS-Sturmbannführer[1] und erhielt das Deutsche Kreuz in Gold.

1945 verlor des Coudres das Direktorat der im Krieg zerstörten Kasseler Bibliothek. Ab 1950 arbeitete er in der Bibliothek des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe. 1952 wechselte er zur Bibliothek des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht, die er von 1953 bis 1971 leitete. Des Coudres war Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft für juristisches Bibliotheks- und Dokumentationswesen. Er war auch als Bibliograph tätig. Neben juristischen Bibliographien veröffentlichte er Schriftenverzeichnisse u. a. zu Ernst Jünger und Joachim Ringelnatz.

Literatur

  • Alexandra Habermann, Rainer Klemmt, Frauke Siefkes: Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925–1980. Klostermann, Frankfurt 1985, ISBN 3-465-01664-5, S. 55–56.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 111.

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