- Hansjoachim Rosenthal
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Hans-Joachim Rosenthal (* 29. November 1956) ist ein deutscher zweifacher Mörder.
Leben
Rosenthal vergewaltigte und ermordete am 27. Februar 1988 die 21-jährige Bankangestellte Claudia Mrosek in der Silbersteinstraße in Berlin-Neukölln.
Eingang in die Kriminalgeschichte fand dieser Fall, weil erstmals in Deutschland mithilfe der DNA-Analyse (genetischer Fingerabdruck) ein Mörder überführt wurde. Rosenthals Anwalt, Hans-Christian Ströbele, wehrte sich vehement gegen das neue Verfahren, da er dieses als einen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht sah. Nach dem Testergebnis gab Rosenthal vor Gericht seine Schuld zu, erklärte aber, dass es dazu gekommen sei, weil er Stimmen hörte, die ihm die Tat befahlen. Die Verteidigung plädierte daraufhin auf Schuldunfähigkeit wegen einer Persönlichkeitsspaltung. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft war Rosenthal jedoch strafrechtlich uneingeschränkt verantwortlich.
Rosenthal, der bereits 1976 wegen Raubmord an der Spandauer Lokalinhaberin Helene Baron inhaftiert war, wurde im Dezember 1988 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Aufgrund seiner Gefährlichkeit wurde zusätzlich eine Sicherungsverwahrung angeordnet.
Literatur
- Petra Ahne in: Peter Brock (Hrsg.): Verbrechen, Opfer, Tatorte – Kriminelles aus Berlin, 2004, Jaron Verlag, ISBN 3-89773-118-5
Weblinks
- Unterschrift am Tatort. In: Der Spiegel. Nr. 36, 1988, S. 59ff (Einsatz des Genetischen Fingerabdrucks im Mordfall Mrosek, online).
- Eins zu fünf Millionen – Der Bundesgerichtshof hat den „genetischen Fingerabdruck“ als Beweismittel endgültig legalisiert. In: Der Spiegel. Nr. 38, 1990, S. 104ff (online).
- Kriminaldirektor a. D. Werner Gerhardt: Fahndung abgeschlossen. In: Berliner Zeitung, 17. Juni 1994
- Strichcode der Wahrheit. In: Berliner Zeitung, 26. November 2004
- Genetisches Raster – 450 Mitarbeiter der Zehlendorfer Klinik Waldfriede müssen zum ersten DNA-Massentest in Berlin. In: taz, 26. September 2002 (Über die DNA-Analyse und den Fall Mrosek)
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