- Harriersand
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Die Flussinsel Harriersand liegt in der Unterweser zwischen Bremen-Nord und Bremerhaven gegenüber der Hafenstadt Brake. Sie ist mit etwa elf Kilometern Länge bei einer Fläche von rund sechs km² eine der längsten Flussinseln in Europa.
Die Insel gehört wegen der besseren Erreichbarkeit vom Ostufer der Weser seit 1974 als Ortsteil zur Gemeinde Schwanewede im Landkreis Osterholz. Vorher gehörte sie zu Brake (der heutigen Kreisstadt des Landkreises Wesermarsch). Ende 2009 waren 78 Einwohner gemeldet.[1]
Der Name Harriersand rührt aus der Zeit der ersten Besiedlung um 1799, nachweislich im Großherzoglichen (oldenburgischen) Brandkassenregister, und bezieht sich auf das linksweserseitige Brake-Harrien. Harriersand bestand ursprünglich aus den sieben verschiedenen Inseln: Großer Pater, Harriersand, Kleiner Pater, Nonneneck, Oster-Pater, Wester-Pater und Wilhelms Plate. Diese wurden anlässlich einer Weserkorrektur und -vertiefung von 1924 bis 1932 zu einer Insel vereinigt. Seitdem bildet der westliche Weserarm die eigentliche Weser, die im Bereich der Unterweser bis Bremen zur Seeschifffahrtsstraße ausgebaut wurde.
Der östliche Weserarm dagegen ist sehr viel schmaler und führt bei Niedrigwasser kaum Wasser. Hier bestehen Verlandungstendenzen. Dieser Bereich ist als Naturschutzgebiet Rechter Nebenarm der Weser unter Schutz gestellt.
Die Insel besteht überwiegend aus Grünland und wird landwirtschaftlich genutzt. Eine weitere Rolle spielt der Tourismus. Für Übernachtungen stehen ein Campingplatz sowie Ferienwohnungen zur Verfügung.
Von Rade aus ist Harriersand über eine den rechten, östlichen Weserarm querende Straßenbrücke zu erreichen. Von dort führt die Inselstraße in nördliche Richtung vorbei am Restaurant Strandhalle mit Sandstrand und einem Campingplatz bis zu einem Gehöft auf der Wilhelmsplate im Norden der Insel. Auf Höhe des Restaurants besteht für Fußgänger und Radfahrer mit dem Fährschiff Guntsiet eine Fährverbindung über die Weser nach Brake.
Lohnend sind Fahrradtouren und Wanderungen über die Insel und entlang des Weserstrandes mit Aussicht auf die Hafenanlagen von Brake. An der Inselspitze im Norden, wo sich der schmale östliche Weserarm mit dem wesentlich breiteren westlichen Arm, der eigentlichen Weser, wieder vereinigt, existiert ein kleines Wattgebiet, das nur zu Fuß bei Niedrigwasser erreichbar ist.
Literatur
- Rolf Schmidt, Peter Roloff (Hrsg.): Harriersand. Insel im Strom. Isensee Verlag Oldenburg 2006, ISBN 3-89995-317-7.
- Detlef Addicks: Die Geschichte des Harriersandes und seiner Bewohner. Leben und Arbeiten auf einer Insel im Überflutungsgebiet. Selbstverlag, Schwanewede 2006.
Weblinks
- Harriersand auf der Website der Gemeinde Schwanewede
- Weserinsel Harriersand (mit Angaben zur Fährverbindung) auf der Website der Touristinfo Brake
- Weserhalbinsel Harriersand. Erholungsgebiet für Naturfreunde auf der Website von Radio Bremen
- Wolfgang Stelljes: Ein Hauch von großer weiter Welt. In: Berliner Zeitung vom 9. September 2006
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahlen und Flächengrößen der einzelnen Ortschaften auf der Website der Gemeinde Schwanewede; abgerufen am 5. Oktober 2010.
53.38.5Koordinaten: 53° 18′ N, 8° 30′ OKategorien:- Flussinsel
- Weser
- Insel (Europa)
- Insel (Niedersachsen)
- Ort im Landkreis Osterholz
- Schwanewede
- Oldenburgische Geschichte
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