Hartmut Böhme

Hartmut Böhme

Hartmut Böhme (* 5. Mai 1944 in Beeskow) ist ein deutscher Kultur- und Literaturwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hartmut Böhme, Bruder von Gernot Böhme, studierte nach seinem Abitur 1963 in Bonn bis 1969 Germanistik, Philosophie, Theologie und Pädagogik. Danach war er als Referendar an Hamburger Schulen tätig. Ab 1971 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent bei Karl Ludwig Schneider (Literaturwissenschaft) an der Universität Hamburg. 1973 wurde er dort zum Dr. phil. promoviert. 1988 habilitierte er sich für Kultur- und Literaturgeschichte an der Universität Bremen. Von 1977 bis 1993 war er Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg. Seit 1993 forscht und lehrt er als Professor für Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2005 ist er dort Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereiches Transformationen der Antike.[1] Er war Gastprofessor an verschiedenen Universitäten in den USA und in Japan sowie Fellow am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie in Weimar und am kulturwissenschaftlichen Institut Essen. Von 1985 bis 1995 war er Projektleiter verschiedener DFG-Projekte.

Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören: Kulturgeschichte seit der Antike; Kulturtheorie; Literaturgeschichte des 18.-20. Jahrhunderts; Natur- und Technikgeschichte in den Überschneidungsfeldern von Philosophie, Kunst und Literatur; historische Anthropologie und Psychohistorie; Theorie und Geschichte des Fetischismus; Wissenschafts- und Bildgeschichte.

Auszeichnung

  • 2006: Dr. Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung[2]
  • 2011: Hans-Kilian-Preis für die Erforschung und Förderung der metakulturellen Humanisation der Köhler-Stiftung[3]

Werke (Auswahl)

  • Anomie und Entfremdung. Literatursoziologische Untersuchungen zu den Essays Robert Musils und zu seinem Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“. Kronberg/Taunus 1974.
  • mit Gernot Böhme: Das Andere der Vernunft. Zur Entwicklung von Rationalitätsstrukturen am Beispiel Kants. Frankfurt am Main 1983, 2. Auflage 1985, 3. Auflage 1989.
  • Natur und Subjekt. Frankfurt am Main 1988.
  • Albrecht Dürer: Melencolia I. Im Labyrinth der Deutung. Frankfurt am Main 1989, 2. und 3. Auflage 1993 (französisch 1990; japanisch 1995).
  • Hubert Fichte. Riten des Autors und Leben der Literatur. Stuttgart 1992.
  • mit Klaus Scherpe (Hg.): Literatur und Kulturwissenschaft. Reinbek bei Hamburg 1996.
  • mit Gernot Böhme: Feuer Wasser Erde Luft. Kulturgeschichte der Naturwahrnehmung in den Elementen. München 1996 (italienisch 1998; spanisch 1998).
  • mit Peter Matussek und Lothar Müller: Orientierung Kulturwissenschaft. Was sie kann, was sie will. Reinbek bei Hamburg 2000, 2. Auflage 2002, 3. Auflage 2007.
  • mit Ruth Tesmar: Die Besteigung des Chimborazo. Annäherungen an Alexander von Humboldt. Berlin 2002.
  • mit Jürgen Barkhoff und Jeanne Riou (Hg.): Netzwerke. Eine Kulturtechnik der Moderne. Köln 2004.
  • mit Thomas Macho et al. (Hg.): Tiere. Eine andere Anthropologie. Schriften des Deutschen Hygiene-Museums Dresden, Band 3. Köln 2004.
  • (Hg.): Topographien der Literatur. Deutsche Literatur im transnationalen Kontext. DFG-Symposium 2004. Stuttgart 2005.
  • Fetischismus und Kultur. Eine andere Theorie der Moderne. Reinbek bei Hamburg 2006.
  • mit Yvonne Ehrenspeck (Hg.): Walter Benjamin. Aura und Reflexion. Schriften zur Kunsttheorie und Ästhetik. Frankfurt am Main 2007.
  • mit Ernst Osterkamp, Ulrich von Heinz und Ruth Tesmar: itinera litterarum. Auf Schreibwegen mit Wilhelm von Humboldt. Berlin 2009.
  • mit Johannes Endres (Hg.): Der Code der Leidenschaften. Fetischismus in den Künsten. München 2010.
  • mit Natascha Adamowsky und Robert Felfe (Hg.): Ludi Naturae. Spiele der Natur in Kunst und Wissenschaft. München 2010.
  • mit Georg Toepfer (Hg.): Transformationen antiker Wissenschaften. Berlin New York 2010.
  • mit Marco Formisano (Hg.): Krieg in Worten / War in Words. Transformations of War from Antiquity to Clausewitz. Berlin 2010.
  • mit Claudia Benthien und Inge Stephan (Hg.): Sigmund Freud und die Antike. Göttingen 2011.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kurzprofil des SFB
  2. Archivseite auf der Website der Stiftung
  3. Archivseite auf der Website der Stiftung

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