Hattingen (Immendingen)

Hattingen (Immendingen)
Hattingen
Gemeinde Immendingen
Ehemaliges Gemeindewappen von Hattingen
Koordinaten: 47° 55′ N, 8° 47′ O47.92258.7852777777778820Koordinaten: 47° 55′ 21″ N, 8° 47′ 7″ O
Höhe: 820 m ü. NN
Einwohner: 973 (2003)
Postleitzahl: 78194
Vorwahl: 07462

Hattingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Immendingen im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg. Im Jahre 2003 hatte Hattingen 973 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort Hattingen liegt auf 780–850 Meter über dem Meeresspiegel. Das Dorf liegt unterhalb des Witthoh auf der Hegaualb. Vom Dorf besteht ein weiter Blick über den Hegau und den Bodensee bis zur Alpenkette. Hattingen liegt in der Nähe der Donauversinkung, wo das Wasser der Donau versickert und 11,7 Kilometer weiter südlich in der Karstquelle Aachtopf bei Aach wieder hervortritt. Unweit des Ortes liegt das Naturschutzgebiet Ramberg-Rehletal mit seltenen Orchideen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung reicht in das Jahr 973 zurück. Graf Berchtold schenkte Hattingen im Reichenauer Schenkungsverzeichnis diese erste Erwähnung. Hattingen selbst ist wesentlich älter, wahrscheinlich wurde es zur Zeit der alemannischen Landnahme um 273 nach Christus gegründet. Diese Vermutung stützt auf den Namen Hattingen, was so viel heißt wie „Siedlung der Hatto“. Die Endung „-ingen“ weist auf alemannische Gründung hin.

1588 gehörte Hattingen zu dem Herrschaftsgebiet der Hewen. Das Dorf Hattingen war im Mittelalter im Besitz verschiedener Ortsherren und kam dann 1806 zum Großherzogtum Baden. Seit der Gemeindereform gehört Hattingen zur Gesamtgemeinde Immendingen und zum Landkreis Tuttlingen.

Wegen zu weniger Arbeitsplätzen und wirtschaftlicher Not wanderten im 19. Jahrhundert viele Hattinger nach Amerika aus, die meisten am 18. Oktober 1859.

Auch vom Zweiten Weltkrieg wurde Hattingen nicht verschont. Am 13. Februar 1945 wurde der Hattinger Bahnhof das Ziel alliierter Bomber, da sich im Hattinger Bahnhofstunnel Heinrich Himmler aufgehalten haben soll. Am 21. April 1945 wurde Hattingen von französischen Truppen besetzt.

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche

Im Jahre 1212 wurde die Hattinger Pfarrkirche erstmals urkundlich erwähnt. Die heutige Pfarrkirche, die auf den Fundamenten der alten ruht, stammt von 1607. Hattingen war immer eine ergiebige Pfarrpfründe, da hier umfangreicher Grundbesitz vorhanden war. Viele Geistliche bewarben sich nach Hattingen. Die Schutzpatronen der Pfarrkirche in Hattingen sind Theopont und Synesius. Die Bevölkerung ist überwiegend römisch-katholisch.

Brunnenkapelle

Im Jahr 1275 wurde die Brunnenkapelle dem heiligen Nikolaus geweiht. Um die Brunnenkapelle ranken sich verschiedene Legenden. Die Brunnenkapelle wurde früher auch Roßkapelle genannt, weil sich einer Sage nach einmal ein Ross oben im Chorraum gefangen hatte und durch das „Anfressen“ des Glockenseils auf sich aufmerksam machte. Die Brunnenkapelle wird mit dem jährlichen „Brunnenkapellenfest“ der Pfadfinder Hattingens gewürdigt. Ende des Jahres 2006 wurde die Kapelle außen renoviert.

Kapelle am Witthoh

Im Jahr 2004 wurde die Kapelle St. Johannes und Jakobus am Witthoh errichtet. Bauherr der Kapelle war Michael Ungethüm, der damalige Vorstandsvorsitzende der Aesculap AG. Die Kapelle wurde vom Stuttgarter Architekten Günter Hermann entworfen und am 13. September 2004 [1] vom Erzabt der Erzabtei Beuron, Theodor Hogg, im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes geweiht. Die Kapelle ist wegen ihrer besonderen Architektur bekannt und gestattet durch die Fenster des Altarraumes einen Blick durch ein Kreuz über den Hegau, den Bodensee und bei klarem Wetter sogar bis zu den Alpen.

Lindenbaum

Das „Wahrzeichen“ des Ortes ist eine riesige Linde in der Hauptstraße, genannt Lindenbaum. Schätzungen zufolge soll sie dort schon seit mehr als 300 Jahren stehen. Der Durchmesser ihres Stammes beträgt 1,70 Meter, ihre Höhe rund 40 Meter. Eine Sitzbank und ein Brunnen laden zum Verweilen ein. Im Juni 2008 wurde die Anlage um den Brunnen und um den Lindenbaum neu angelegt.

Verkehr

Hattingen liegt an der Verzweigung von Schwarzwaldbahn und Gäubahn. Am Bahnhof Hattingen (Baden) halten heute zwar keine Züge mehr, doch dient der Bahnhof weiterhin als Betriebsbahnhof. In Hattingen endet der zweigleisige Gäubahnabschnitt Hattingen–Singen und beginnt die eingleisige Gäubahn-Verbindungsbahn zum Bahnhof Tuttlingen. Die Buslinie 45 verbindet Hattingen mit Immendingen, wo Ringzug-Anschluss nach Tuttlingen und Rottweil besteht.

Einzelnachweise

  1. Bericht über die Einweihung

Weblinks


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