Haus Oldenburg

Haus Oldenburg
Wappen des großherzoglichen Hauses Oldenburg
Wappen des herzoglichen Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Nebenlinie des Hauses Oldenburg

Das Haus Oldenburg begründete sich auf einem alten norddeutschen Fürstengeschlecht, dessen Ursprünge im so genannten Osnabrücker Nordland liegen. Es wurde mit Egilmar I. 1091 erstmals sicher bezeugt. Die namensgebende Burg Aldenburg (Oldenburg) lag an der Hunte, wurde 1108 erstmals erwähnt und diente den Grafen von Oldenburg seit Mitte des 12. Jahrhunderts als Residenz.

Die amtierenden Königshäuser von Dänemark und Norwegen gehören genealogisch zum Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, eine Nebenlinie des Fürstenhauses Oldenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bedeutung erlangte das Geschlecht der Oldenburger, als 1448 Christian I. der älteste Sohn Dietrichs Graf zu Oldenburg († 1440), zum König von Dänemark gewählt wurde. Von seinem jüngeren Bruder Gerhard IV. gen. Gerd der Mutige (abged. 1482) (um 1430–1500) ging die gräfliche Linie aus, die mit dem Tod von Graf Anton Günther im Jahr 1667 erlosch. Anton, der uneheliche Sohn Anton Günthers, wird Begründer des Hauses Aldenburg-Bentick. Von der königlich-dänischen Linie zweigten sich u. a. die Linien Schleswig-Holstein-Gottorf (auch Holstein-Gottorp) und Schleswig-Holstein-Sonderburg ab.

Die Sonderburger Linie zerfiel in zahlreiche Zweige: Der Augustenburger Zweig Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg erlosch 1931. Dagegen kam die jüngere Glücksburger Linie − Holstein-Sonderburg-Glücksburg, eigentlich Linie der Herzöge von Beck − 1863 mit Christian IX. auf den dänischen Thron. Dessen Sohn wurde 1863 als Georg I. König von Griechenland. Seine Nachkommen haben bis 1967 regiert.

Karl, Enkel Christians IX., wurde als Håkon VII. 1905 König von Norwegen, wo die Oldenburger bis heute den Königstitel tragen. Der griechische Zweig stellt mit Charles, Sohn des griechischstämmigen Philip Mountbatten, Duke of Edinburgh (geboren als Prinz Philippos Andreou von Griechenland und Dänemark), den britischen Thronfolger.

Schon bevor die Glücksburger Linie die dänische Königswürde erhielt, hatte die ältere Linie Schleswig-Holstein-Gottorp mit Karl Peter Ulrich als Peter III. den russischen Zarenthron erlangt. Seine Nachkommen regierten unter dem Namen Romanow-Holstein-Gottorp bis 1918 in Russland.

1751 erlangte Adolf Friedrich, ein Spross der Gottorper Linie, die Krone Schwedens und wurde Begründer der schwedischen Königslinie, die bis 1809 den Thron besaß und 1878 erlosch. Mit Friedrich August, Fürstbischof von Lübeck (1711–1786) erhielt ein Bruder Adolf Friedrichs von Schweden im Vertrag von Zarskoje Selo 1773 die Grafschaft Oldenburg und wurde 1776 zum Herzog erhoben. Von ihm stammen die Großherzöge (seit 1815) von Oldenburg ab, die bis 1918 regierten.

Prominente Nachkommen des Hauses Oldenburg in heutiger Zeit sind:

Oberhäupter des Hauses Oldenburg (deutsche Linie) seit 1776

Übersicht über die wichtigsten Linien

  • Oldenburg (ursprünglich gräfliche Linie, stellte ab 1448 die Könige von Dänemark, erloschen 1863)
    • Oldenburg (gräfliche Linie ab 1448, erloschen 1667)
    • Schleswig-Holstein-Gottorp (stellte seit 1544 Herzöge in Schleswig-Holstein)
      • Romanow-Holstein-Gottorp (gegründet durch Karl Peter Ulrich, welcher als Peter III. russischer Zar wurde)
      • Holstein-Gottorp, ältere Linie (stellte von 1751–1818 die schwedischen Könige, ausgestorben 1818)
      • Holstein-Gottorp, jüngere Linie (stellte von 1773–1918 die Herzöge von Oldenburg)
    • Schleswig-Holstein-Hadersleben (1544–1580)
    • Schleswig-Holstein-Sonderburg, mit zahlreichen weiteren Linien, u.a.
      • Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg jüngere Linie, stellte die Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1825–1918), die Könige von Dänemark (seit 1863), Griechenland (1863–1924 und 1935–1974) und Norwegen (seit 1905)

Literatur

  • Robert Bohn: Dänische Geschichte. Beck, München 2001 ISBN 3-406-44762-7
  • Hans Friedl: Oldenburg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, S. 511–513.
  • Egbert Koolman (Hrsg.): Das Haus Oldenburg in Rußland. Isensee, Oldenburg 2000 ISBN 3-89598-715-8
  • Oldenburgische Landschaft (Hrsg.): Dem Wohle Oldenburgs gewidmet. Aspekte kulturellen und sozialen Wirkens des Hauses Oldenburg 1773–1918. Isensee, Oldenburg 2004 ISBN 3-89995-142-5
  • Margarethe Pauly: Stammtafeln der Großherzöge von Oldenburg und verwandter Fürstenhäuser in Europa. Isensee, Oldenburg 2004 ISBN 3-89995-146-8
  • Hartmut Platte: Das Haus Oldenburg. Börde, Werl 2006 ISBN 3-9810315-4-7
  • Gerd Steinwascher: Die Oldenburger. Die Geschichte einer europäischen Dynastie. Urban-Taschenbücher Bd. 703, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2011. ISBN 978-3-17-021061-5

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Haus Oldenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Oldenburg. Gotthard Matysik, abgerufen am 29. November 2010.

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