- Haus Werderstraße 138 (Heilbronn)
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Das Wohnhaus an der Werderstraße 138 in Heilbronn ist ein denkmalgeschütztes Haus, das nach den Plänen der Architekten Emil Beutinger und Adolf Steiner aus Heilbronn im Jahre 1906 errichtet worden ist.[1]
Inhaltsverzeichnis
Lage und Umgebung
Das Gebäude befindet sich an der Werderstraße, die früher die Mittelachse des historischen Arbeiterwohngebiets am Heilbronner Südbahnhof bildete. Entworfen wurde das Quartier im Jahre 1873 von Reinhard Baumeister,[2] als er seinen Stadtbauplan für Heilbronn schuf. Die Werderstraße wurde in den Jahren 1977–1981 verkehrsberuhigt[3].
Beschreibung
Das Gebäude wurde für Karl Geiger, August Stadtler und Eugen Walz errichtet, die Arbeiter der Heilbronner Silberwarenfabrik Bruckmann waren. Das für Arbeiterfamilien erstellte Wohnhaus hatte bei seiner Fertigstellung, wie alle anderen Häuser der Werderstraße, vor allem Zwei- bis Dreizimmerwohnungen ohne Bad, wobei das Erdgeschoss oft geschäftlich genutzt wurde.[2] Das Haus stellte eine Neuerung innerhalb des Wohnquartiers dar, weil erstmals auch der Einbau von Bädern möglich war. Dies erfolgte aufgrund von Eigeninitiative der dort wohnenden Arbeiterfamilien. Daher ist es ein schönes Beispiel für die Variante des „Arbeiterwohnbaus auf dem Wege der Eigeninitiative“[1], der auch den Einbau von Bädern erlaubte.
Kunstgeschichtliche Bedeutung
Das Denkmal steht beispielhaft für die Trennung vom „Historismus“ und den Übergang zum „Jugendstil“[2]. Sogar Anklänge an den „Heimatstil“ sind zu erkennen[1]. So hat das Gebäude eine Fassade, die auf historistische Dekoration verzichtet. Einige Fenster zeigen „reliefartige Ornamentik geometrisierender Art“ im Jugendstil[1]. Der Heimatstil ist an der Giebelwand zu sehen, die eine Verschindelung im Heimatstil zeigt[1]. Es wurde deswegen unter Denkmalschutz gestellt und so zum Kulturdenkmal erhoben [1].
Die Architekten Emil Beutinger und Adolf Steiner errichteten mehrere Häuser: So in Heilbronn das Haus in der Moltkestraße, das Haus Wilhelmstraße 17, für Brüggemann verschiedene Gebäude, für die jüdischen Gebrüder Landauer das Kaufhaus an der Kaiserstraße. Weiterhin waren sie auch in Lauffen tätig. Dort errichteten sie das Portland-Zementwerk. In Sontheim entwarfen sie das Nettel-Kamerawerk und die Karosseriefabrik Barth.
Quellen
- ↑ a b c d e f g Julius Fekete et al.: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Edition Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3 , Seite 136
- ↑ a b c Julius Fekete et al.: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Edition Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3 , S. 97
- ↑ Julius Fekete et al.: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Edition Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3 , S. 60
49.1330589.222313Koordinaten: 49° 7′ 59″ N, 9° 13′ 20″ OKategorien:- Wohnhaus in Heilbronn
- Kulturdenkmal in Heilbronn
- Bauwerk des Jugendstils in Heilbronn
- Erbaut in den 1900er Jahren
- Werderstraße (Heilbronn)
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