Haus am Lützowplatz

Haus am Lützowplatz
Haus am Lützowplatz, Lützowplatz 9, über den Lützowplatz hinweg gesehen.

Das Haus am Lützowplatz ist ein Ausstellungszentrum für zeitgenössische Kunst am Lützowplatz im Berliner Ortsteil Tiergarten (Bezirk Mitte). Träger ist der Verein Förderkreis Kulturzentrum Berlin e. V.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1873 bis 1963

Das Haus mit seiner neobarocken Fassade entstand 1873 nach Plänen des Architekten Wilhelm Neumann (1826–1907) als Wohnhaus. 1904 wurde es nach weiteren Um- und Anbauten durch die Architekten Heino Schmieden und Rudolph Speer (1849–1893) von dem Bankier Egon Sally Fürstenberg erworben. Wegen seiner jüdischen Herkunft musste Fürstenberg das Haus 1938, vor seiner Emigration in die USA, an den Verein Berliner Künstler verkaufen, der hier sein Graphisches Kabinett, seine Bibliothek und das Archiv einrichtete. 1943 wurde das Gebäude durch Bombenangriffe stark beschädigt und die Vereinsbibliothek vernichtet. Ende der 1940er Jahre wurde das Haus wieder aufgebaut und 1950 die erste Ausstellung eröffnet. Seit 1955 trägt das Gebäude den Namen „Haus am Lützowplatz”, es diente dem Verein Berliner Künstler bis 1963 als Sitz.

1963 bis 1991

1961 entstand der Verein Förderkreis Kulturzentrum Berlin e. V., eine Gründung führender Sozialdemokraten und Metallgewerkschafter Berlins, um dem kulturellen Leben der „Frontstadt” neue Impulse zu geben. Der Verein, dem heute 70 Mitglieder angehören, kaufte das Gebäude und betreibt seit 1963 ein Ausstellungsinstitut für zeitgenössische Kunst. Bis zu seinem Tod 1991 leitete Konrad „Jule" Hammer das Haus. Anfangs hatte der legendäre Kabarettist Wolfgang Neuss in Souterrain sein „Domizil”, eine weit über Berlin hinaus bekannte Spielstätte. Heute befindet sich in dem Gebäudekomplex auch noch die Verwaltung des Genossenschaftsverbandes Berlin-Hannover, sowie die Kulturstiftung des Bundes und die Kulturstiftung der Länder. Nach Jule Hammer übernahm Karin Pott die künstlerische Leitung.

1992 bis heute

Nach dem Umbau 1992 stehen für Ausstellungen im Vorderhaus 240 m² und im, durch den Garten verbundenen, Seitenflügel 70 m² für Kabinettausstellungen zur Verfügung. Auch der Garten selbst ist im Sommer Ort unterschiedlicher kultureller Veranstaltungen. Jährlich finden fünf bis sechs Ausstellungen statt. Durch begleitende Kataloge werden die Informationen über einzelne Künstler oder thematische Zusammenhänge vertieft. Schwerpunkt der Ausstellungstätigkeit ist die Malerei, doch werden zunehmend auch neue Kunstformen, wie Konzept- und Objektkunst einbezogen. In einer Reihe „...and students” stellten sich bekannte Professoren deutscher Kunsthochschulen zusammen mit ihren Studenten und Studentinnen vor.

Weblinks

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