- Heino Schmieden
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Heino Schmieden (* 15. Mai 1835 in Soldin; † 7. September 1913 in Berlin) war ein deutscher Architekt.
Ab 1854 studierte Schmieden an der renommierten Berliner Bauakademie, das anschließende Referendariat in der öffentlichen Bauverwaltung schloss er 1866 erfolgreich mit dem Examen zum Regierungsbaumeister ab. Bereits im letzten Studienjahr bildete sich Schmieden während seiner Reisen nach Frankreich, Großbritannien und Italien weiter.
Mit hohen künstlerischen Ansprüchen fertigte er Pläne für Museen, Krankenhäuser, Denkmäler und Villen an, entwarf aber auch zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser. Bis zu dessen Tode im Jahr 1880 bildete er gemeinsam mit Martin Gropius eine der größten Architektenfirmen Berlins, die Sozietät Gropius & Schmieden. Anschließend wurde diese bis 1893 mit Robert Speer sowie bis 1888 außerdem mit Victor von Weltzien weiter geführt. Von 1899 bis 1913 arbeitete er mit dem Architekten Julius Boethke zusammen.
Schmieden wurde 1881 Mitglied der preußischen Akademie des Bauwesens sowie 1887 der preußischen Akademie der Künste.
Heino Schmieden wurde in einem Ehrengrab auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin beigesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Werk (Auswahl)
- 1861–1863: Schloss Hünegg am Ufer des Thunersees in der Nähe von Hilterfingen
- 1868: Schloss Biesdorf in Biesdorf, spätklassizistische Turmvilla (unter Denkmalschutz)
- 1868–1874: Krankenhaus Friedrichshain in Berlin (gemeinsam mit Martin Gropius)
- 1876–1877: Herrenhaus Gentzrode bei Neuruppin, Schlösschen im maurischen Stil
- 1877–1881: Kunstgewerbemuseum in Berlin, im Stil eines italienischen Renaissance-Palastes, heute bekannt als Martin-Gropius-Bau (gemeinsam mit Martin Gropius)
- 1878: preußisches Garnisonslazarett in Koblenz-Ehrenbreitstein (heute genannt „Martin-Gropius-Bau“) (gemeinsam mit Martin Gropius) [1]
- 1878–1883: Universitäts-Augenklinik der Charité in Berlin (gemeinsam mit Martin Gropius)
- 1878–1883: Universitäts-Frauenklinik der Charité in Berlin (gemeinsam mit Martin Gropius)
- 1877–1880: Verwaltungsgebäude der Königlich Preußischen Bergwerksdirektion Saarbrücken, im Stil der Florentiner Renaissance (gemeinsam mit Martin Gropius) (unter Denkmalschutz)
- 1882: Denkmal für Albrecht von Graefe in Berlin (nach älterem Entwurf, gemeinsam mit Martin Gropius und dem Bildhauer Rudolf Siemering)
- 1882–1884: „Neues Gewandhaus“ in Leipzig (gemeinsam mit Martin Gropius) (schwere Kriegsschäden, Ruine 1968 abgerissen)
- 1885–1886: Mehrfamilienwohnhaus Kurfürstenstraße 21/23 in Berlin (Neurenaissance)
- 1886-1887: Verwaltungsgebäude einer Versicherung in Potsdam (Eckgebäude am Nauener Tor in Neurenaissance-Formen)
- 1888: Rudolf-Virchow-Kinderkrankenhaus in Berlin
- 1891–1893: Gebäude des Bankhauses Mendelssohn & Co. in Berlin (gemeinsam mit Robert Speer)
- 1897–1901: Städtische Krankenhaus Brandenburg an der Havel
- 1898–1902: 1. Bauabschnitt der Beelitzer Heilstätten in Beelitz (gemeinsam mit Julius Boethke)
- 1908–1909: Kasino des Offizierscorps der Landwehr-Inspektion in Berlin (heute Museum für Fotografie) (unter Denkmalschutz)
- 1913–1914: „Oskar-Helene-Heim für Heilung und Erziehung gebrechlicher Kinder“ (OHH), ab 1937 Orthopädische Universitätsklinik der Charité, in Berlin-Dahlem (gemeinsam mit Julius Boethke, posthum fertiggestellt)
Einzelnachweise
Literatur
- Jürgen Walther: Heino Schmieden - ein fast vergessener Berliner Architekt. in: Die Mark Brandenburg, Heft 76, Berlin 2010, ISBN 978-3-910134-10-2
Weblinks
Commons: Heino Schmieden – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Deutscher Architekt
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- Geboren 1835
- Gestorben 1913
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