Haus zum Haus

Haus zum Haus

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Haus zum Haus
Wasserburg Haus zum Haus, Hauptburg

Wasserburg Haus zum Haus, Hauptburg

Entstehungszeit: 13. Jahrhundert
Burgentyp: Niederungsburg
Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Bauweise: Steinbauweise
Ort: Ratingen
Geographische Lage 51° 18′ 13″ N, 6° 50′ 46″ O51.3036111111116.8461111111111Koordinaten: 51° 18′ 13″ N, 6° 50′ 46″ O
Haus zum Haus (Nordrhein-Westfalen)
Haus zum Haus

Das Haus zum Haus ist eine aus dem 13. Jahrhundert stammende Wasserburg in Ratingen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vermutlich befand sich im 8. Jahrhundert an der Stelle der heutigen Burg eine fränkische Siedlung an einem befestigten Übergang über die Anger.[1]

Im 9. Jahrhundert befand sich an gleicher Stelle eine durch Palisaden geschützte Wallburg oder Motte zur Absicherung einer Furt über die Anger. Im 12. Jahrhundert wurde diese Wallburg durch einen Brand vollkommen zerstört.

Die Wasserburg wurde um 1276[2] als Stammsitz des Adelsgeschlechts „vom Haus“ errichtet[1] und war Teil einer Reihe von Verteidigungsanlagen entlang der Anger, der sogenannten „Angerlinie“.[3]

1474 erfolgte eine Erweiterung durch Johann zum Haus, seinerzeit Marschall des Herzogtums Berg.[4]

Im 16. Jahrhundert wurde die Hauptburg um eine Vorburg ergänzt, die in Folge mit Ställen und anderen Häusern ausgebaut wurde.[4]

1972 schenkte der damalige Eigentümer Graf von Spee die heruntergekommene und unbenutzbare Burg der Stadt Ratingen, die sie wiederum 1973 an den Architekten Bruno Lambart in Erbpacht gab. Dieser restaurierte die Anlage damals über einen Zeitraum von 10 Jahren und erweiterte sie um moderne Anbauten, die sich auf den ersten Blick optisch kaum von der Altanlage abheben und mit mehreren Architekturpreisen bedacht wurden.[5][4]

Anlage

Eingang zur Vorburg

Durch die zahlreichen Umbauten und Erweiterungen stellen nur noch einige Teile der Burg den Urzustand aus dem 13. Jahrhundert dar.

Die Burganlage in ihrer heutigen Form besteht aus der Hauptburg und der Vorburg, beide jeweils von einem Wassergraben umgeben, der jedoch nicht mehr vollständig erhalten ist.

Die Vorburg umgibt die Hauptburg nicht komplett, sondern nur im Westen und Norden. Der Hauptzugang zur Vorburg erfolgt von Süden über eine Brücke durch ein großes steinernes Portal, lange Zeit der einzige Zugang zur Burg. Die Vorburg wird im Norden durch eine große ehemalige Stallanlage begrenzt, die heute als Kulturzentrum genutzt wird. Rechts davon befindet sich ein Nebenausgang, der zum Poensgenpark führt.

Vom Inneren der Vorburg führt eine Brücke (ehemals eine Zugbrücke, deren Führungen noch gut erkennbar sind) in die Hauptburg. Diese verfügt über drei Rundtürme und den rechteckigen Torturm. Der Südturm mit einer Mauerstärke von drei Metern war ein reiner Verteidigungsturm, die anderen Türme wurden auch zu Wohn- oder Lagerzwecken genutzt.

Die Burgmauer und der Wassergraben umgeben die Burg heute nur noch zu etwa drei Vierteln.

Heutige Nutzung

In der Burg sind heute ein Kulturzentrum, Wohngebäude und ein Architekturbüro untergebracht.

Das Gelände der Vorburg ist Tag und Nacht frei zugänglich, die Hauptburg früher mindestens während der Restaurantöffnungszeiten.

Literatur

  • Jakob Germes: Die Ratinger Edelherren und ihre Burg: Geschichte der Wasserburg Zum Haus. Ratingen, 1973

Weblinks

 Commons: Wasserburg Haus zum Haus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Website der Stadt Ratingen
  2. Wasserburg Haus zum Haus. In: Structurae.
  3. Haus zum Haus auf rheinruhronline.de
  4. a b c Website der Kulturstiftung Wasserburg Haus zum Haus
  5. Website der Stadt Ratingen: Auf den Spuren der Stadtgeschichte

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