Heanzenland

Heanzenland

Das Heanzenland, auch Heinzenland oder Hoanzenland genannt, war eine Bezeichnung für Deutsch-Westungarn, das spätere Burgenland, das ein Jahrtausend lang Teil des Königreichs Ungarn war. Als Heanzen (Heinzen, Hienzen, Hinzen – ungarisch Hiencek[1]) bezeichnete man die im 11. Jahrhundert aus Bayern und anderen deutschen Gebieten eingewanderten Bauern dieses Landesteiles, mit ihrem eigenen Dialekt.[2][3]

Die Herkunft des Namens ist umstritten, er wird einerseits vom gebräuchlichen Vornamen Heinz hergeleitet, andererseits wird er auf Kaiser Heinrich IV. zurückgeführt, in dessen Regierungszeit die ersten deutschen Siedler ins Land gekommen sind.[4]

Am 22. November 1918 wurde die kurzlebige Republik Heinzenland in Mattersburg ausgerufen. Der Name Heanzenland wird heute noch für das Mittel- und Südburgenland verwendet.[2]

Literatur

  • Joseph Roth: Reise durchs Heanzenland. [Artikelserie für die Tageszeitung Der Neue Tag, vom 7.–9. August 1919.] In: Klaus Westermann (Hrsg.), Joseph Roth: Werke. 6 Bände, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Band 1: Das journalistische Werk. 1915–1923. Köln 1989, ISBN 3-462-01960-0, S. 100-115.

Einzelnachweise

  1. Hiencek (kislexikon.hu)
  2. a b Das Heanzenland. 3sat, Reihe Stadtland
  3. Hans Ferdinand Helmolt: Weltgeschichte. Band Südosteuropa und Osteuropa. (=Band 5 Weltgeschichte), Bibliographisches Institut, Leipzig 1905, S. 390.
  4. Hugo Kastner: Von Aachen bis Zypern. Geografische Namen und ihre Herkunft. Anekdoten, Fakten und Vergleiche. Mehr als 3500 Namen aus aller Welt. Verlag Humboldt, Baden-Baden 2007, ISBN 978-3-89994-124-1, S. 68.

Weblinks


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