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Heide-Ehrenpreis Heide-Ehrenpreis (Veronica dillenii)
Systematik Asteriden Euasteriden I Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales) Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae) Gattung: Ehrenpreis (Veronica) Art: Heide-Ehrenpreis Wissenschaftlicher Name Veronica dillenii Crantz Der Heide-Ehrenpreis (Veronica dillenii), auch als Dillenius-Ehrenpreis bezeichnet, ist ein in Mitteleuropa selten vorkommender Angehöriger der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Der wissenschaftliche Name erinnert an den deutschen Botaniker Johann Jacob Dillen (1687-1747).
Inhaltsverzeichnis
Erscheinungsbild
Die einjährige krautige Pflanze ist eng mit dem Frühlings-Ehrenpreis (Veronica verna) verwandt. Sie unterscheidet sich von diesem unter anderem durch die dunkelblaue Färbung der Blüten und die insgesamt kräftigere Gestalt. Der oft rötlich überlaufene, stielrunde Stängel erreicht Wuchshöhen zwischen 5 und 30 cm. Er wächst aufrecht und ist einfach oder aber auch ästig verzweigt. Im oberen Teil ist er drüsig-zottig behaart. Beim Trocknen wird die ganze Pflanze schwarz.
Die Laubblätter sind von etwas fleischiger Konsistenz und trübgrün gefärbt. Sie sind fast kahl, drüsig gewimpert und nur am Rande etwas borstig. Die untersten sind kurz gestielt, eiförmig und eingeschnitten gesägt. Die übrigen sitzen direkt am Stängel und besitzen lineal-längliche Abschnitte, die nochmals fiederig eingeschnitten sind.
Die Blüten sitzen in tief herab reichenden Trauben. Die Krone hat einen Durchmesser von etwa 5 mm und ist tief azurblau gefärbt. Die Blütenstiele sind kürzer als der Kelch.
Die Frucht ist eine flachgedrückte, drüsig behaarte, rundlich-nierenförmige Kapsel, die seicht ausgerandet ist. Der Griffel hat eine Länge von etwa 1 bis 1,5 mm und überragt die Ausrandung der Frucht deutlich. Die Fruchtstiele besitzen eine Länge von etwa 1 bis 2,5 mm. Die Fächer der Kapseln enthalten meist 9 bis 13, etwa 1,5 mm große Samen.
Der Heide-Ehrenpreis blüht vorwiegend in den Monaten April und Mai.
Standortansprüche, Verbreitung und Gefährdung
Veronica dillenii wächst auf Trockenrasen, in Sandheiden, in Kiefernwäldern und auf Äckern. Er bevorzugt trockene, kalkfreie, flachgründige Steinverwitterungsböden.
Die Art kommt vom mittleren Ost- bis Südosteuropa, über Mitteleuropa bis nach Schweden vor. Sie ist ein gemäßigt-kontinentales Florenelement.
In Deutschland kommt der Heide-Ehrenpreis häufiger nur im östlichsten Deutschland vor. Darüber hinaus ist er sehr selten zu finden. Er wird nach BArtSchV als gefährdet eingestuft. In Österreich kommt er sehr selten in den östlichen Bundesländern vor und ist zum größten Teil stark gefährdet. In der Schweiz ist er sehr selten im Wallis und Graubünden zu finden.
Literatur
- Garcke: Illustrierte Flora, Verlag Paul Parey, 1972, ISBN 3-489-68034-0
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich, Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
Weblinks
Commons: Heide-Ehrenpreis – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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