- Heidenloch (Liestal)
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Das Liestaler Heidenloch-Quartier hat seinen Namen von einer heute noch sichtbaren Öffnung im Boden: ein zu Tage tretender Unterbruch einer 6,5 Kilometer langen römischen Wasserleitung. Sie war wohl die Hauptwasserversorgung der römischen Koloniestadt Augusta Raurica.
Die Geschichte der Wasserleitung ist aufgrund archäologischer Grabungen grob erfasst, Textquellen existieren nicht. Der 90 cm breite Kanal stellt ein ausserordentliches Zeugnis römischer Ingenieurs- und Baukunst dar. Auf der gesamten Länge weist die Leitung ein Gefälle von 1,5 Promille auf, die Fördermenge der Leitung soll etwa 1000 Kubikmetern pro Stunde entsprochen haben. Auf einem je nach Bodensituation sorgfältig erstellten Fundament ruhen zwei Steinwände, die ein Gewölbedach tragen. Die Leitung selbst wurde mit einem aufwändig aufgetragenen Mörtel wasserdicht gemacht, Seitenzuleitungen und ein erst 2002 entdeckter Wartungsstollen zeugen ebenfalls von der Sorgfalt der Planung und Ausführung.
Die Wasserleitung wurde unterirdisch geführt, an einigen Stellen trat die Leitung später zutage und war der Bevölkerung bekannt. 1580 erwähnt ein Basler Chronist das Gewölbe und vermutet richtig, es handle sich um ein römisches Bauwerk.
Quellen
- Archäologie Baselland
47.4827.74897550Kategorien:- Archäologischer Fundplatz in der Schweiz
- Römische Architektur
- Antikes Bauwerk
- Wasserversorgungsbauwerk
- Liestal
- Unterirdisches Bauwerk
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