- Heilig-Kreuz-Kirche (Aschersleben)
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Die Heilig-Kreuz-Kirche zu Aschersleben, früher Franziskaner-Klosterkirche, ist eine katholische Stadtkirche in Aschersleben.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Ausstattung
Die Kirche befindet sich mitten in der Altstadt von Aschersleben unmittelbar am Marktplatz, weshalb sie auch Marktkirche genannt wird.
Die Kirche ist ein einschiffiger gewölbter Bau von klassischer Einfachheit und vollkommen symmetrischer Anlage ohne Apsis und ohne Turmvorlage. Die Formen sind frühgotisch. Die Mauern bestehen aus Bruchsteinen, Pfeiler Rampen und Gurte sind behauener Sansstein. Die Kirche ist in fünf gleiche Joche gegliedert, die mit Kreuzgewölben gedeckt sind. Die Quergurte setzen auf schlichten Wandpfeilern auf, die in zwei Meter Höhe beginnen. Durch Orgelempore und Bau einer Zwischenwand sind nur noch drei Joche überschaubar.
Die Schlusssteine sind einfach und um 1700 mit verschieden Motiven bemalt worden, so z. B. mit Kurfürstenhut, Rose, brandenburgischen Adler und dem Wappen von Aschersleben. Die Ausstattung der Kirche ist einfach, aus der Klosterzeit ist nichts mehr erhalten, nur Reste alter Deckenmalereien wurden unter der Tünche der Gewölbezwickel gefunden. Die Gewölbe Anfänge sind in einer Höhe von zwei Metern durch horizontale Linien geteilt, von wo aus spätgotische Blumensträuße emporsteigen.
Die alte Kanzel, Seitenempore und Orgel (1702–1768) waren dem Barock zuzuordnen und hatten einfache gefällige Formen. Die alte Orgel wurde 1737–1738 erbaut und besaß ein durchbrochenes Schnitzwerk. Die Emporen von 1702 ruhten auf gedrehten Säulen. Das Abendmahlsgerät von 1708 besitzt Kelch und Patene aus Silber und wurde vom preußischen König gestiftet. 1919 wurde eine neue Röver-Orgel eingebaut. An der Ostwand befindet sich ein Denkmal für den 1724 verstorbenen Oberstleutnant Louis de Feyrac, der rechts hinter dem Altar bestattet ist, sein Epitaph befindet sich heute im Gemeinderaum.
Geschichte
Das Gründungsjahr der Kirche, die als Bestandteil eines Franziskanerklosters erbaut wurde, ist unbekannt. Die Formen weisen auf die Mitte des 13. Jahrhunderts hin. Die älteste Urkunde des Klosters datiert aus dem Jahre 1311. Zunächst genoss das Kloster ein gewisses Ansehen in der Stadt und der Umgebung, so dass auch adlige Herren in den Orden eintraten, so z. B. 1361 der Graf von Mansfeld. Später waren die Mönche des Klosters verhasst und wurden es noch mehr, als sie der Reformation feindlich gegenüber standen. Während des Bauernkrieges flohen 1525 die Mönche vor den schwarzen Bauern aus dem Kloster, das bald den Nonnen des abgebrannten St. Marien Klosters als Zuflucht diente. Die geflüchteten Mönche zogen nach Zerbst und kamen nie wieder in den Besitz des Anwesens.
1533 erteilte der Kurfürst Albrecht von Brandenburg, auch Bischof zu Halberstadt, die Erlaubnis die verlassene und verwüstete Kirche nach Belieben zu benutzen. Zwischen 1625 und 1631 zogen wieder Mönche in das Kloster, nachdem der kaiserliche General Caraboni dazu die Veranlassung gegeben hatte.
Im Jahre 1644 wurde die Kirche zu einem Pferdestall umfunktioniert und 1668 wurden die alten angrenzenden Klostergebäude abgerissen.
1698 war die Kirche wieder hergestellt, um der inzwischen durch Zuzug Reformierter aus dem Anhaltischen entstandenen reformierten Gemeinde, als Gotteshaus zu dienen. Am 2. April 1697 wurde sie eingeweiht. Gleichzeitig diente sie bis 1820 auch der evangelischen Gemeinde als Gotteshaus. In Aschersleben feierten katholische Christen 1723 den ersten Gottesdienst nach der Reformation. Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. hatte Aschersleben zur Garnisonsstadt gemacht und den katholischen Soldaten die Feier ihrer Gottesdienste zugesagt. Diese wurden dann seit 1733 in der Heilig Kreuz Kirche durchgeführt und die Kirche wurde so zu einer Garnisonkirche für das hiesige Kürassierregiment.
1903 wurde die Kirche durch die reformierte Gemeinde umfangreich saniert. Bis auf geringfügige Veränderungen, wie den Aufbau des Glockentürmchens 1909 durch Stadtbaurat Hans Heckner, ist die Klosterkirche noch weitgehend im ursprünglichen Zustand. 1976 kaufte die katholische Gemeinde die Kirche und weihte das Gotteshaus im Jahre 1979 als „Heilig-Kreuz-Kirche“.
Geläut
Die Glocke wurde 1704 in Halberstadt gegossen.
Weblinks
Commons: Heilig-Kreuz-Kirche (Aschersleben) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- http://www.bistum-magdeburg.de/front_content.php?idart=3742
- http://www.architekturhistoriker.de/sites/aschersleben/aschersleben.html
Literatur
- Achim Todenhöfer: Die Franziskanerkirche (Marktkirche) in Aschersleben In: Kirchen der Bettelorden. Die Baukunst der Dominikaner und Franziskaner in Sachsen-Anhalt, Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2010, S. 33-43, ISBN 978-3-496-01396-9
- Achim Todenhöfer: Zeichen der Herrschaft. Zur Bedeutung des reduzierten Zweiturm-Motivs an Westfassaden anhaltischer und märkischer Bettelordens- und Zisterzienserkirchen im 13. Jahrhundert In: 1259. Altenberg und die Baukultur im 13. Jahrhundert, hrsg. vom Altenberger Dom-Verein e.V. (Veröffentlichungen des Alterberger Dom-Vereins, 10), Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2010, S. 281-300, ISBN 978-3-7954-2357-5
- Adolf Brinkmann: Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, Verlag von Otto Haendel, Halle (Saale) 1904,
- Herausgeber (Hrsg.): Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen, Naumburger Verlagsanstalt, Naumburg 2000, ISBN 3861560437
51.75605555555611.456666666667Koordinaten: 51° 45′ 22″ N, 11° 27′ 24″ OKategorien:- Garnisonkirche
- Heilig-Kreuz-Kirche
- Kirchengebäude im Bistum Magdeburg
- Kirchengebäude in Aschersleben
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